Holger Koch
Chardonnay „Reserve“ 2023

Kochs bester Chardonnay

Nur ein Fass gibt es von diesem exzellenten Chardonnay – da versteht es sich fast von selbst, dass die „Reserve“ außerordentlich gut gelungen ist!

Wenn man einen Reserve-Wein füllt, hat man gegenüber einem klassischen Lagenwein einen unbestreitbaren Vorteil: Man kann im Laufe der Jahre verschiedene Lagen oder Parzellen ausprobieren und sich immer wieder für das entscheiden, was man für das Beste hält. So auch bei Holger Koch, dessen „Reserve“ sich mit der Zeit immer weiter entwickelt hat. Für den ersten Jahrgang 2020 wählte Koch das beste Fass seines Chardonnay ***. Für 2021 verwendete er die kleinbeerigen Trauben aus dem hochgelegenen, kühlen Gewann „Mistgraben“ im Bickensohler Herrenstück. Im Jahr 2020 nutzte er erstmals den „Jungfernertrag“ einer Junganlage im dritten Standjahr, deren Reben nur zwei bis drei Trauben pro Stock trugen. Kleine, besonders konzentriert schmeckende Beeren aus der sogenannten „Ergerle“ auf Ihringer Gemarkung: „Das war einfach besser als Mistgraben“, sagt der Winzer dazu. Auf diese Trauben griff Koch auch 2023 wieder zurück, weil sie ihm so gut schmeckten. Wer den Wein probiert, kann das sofort nachvollziehen. Die Kochs haben den Wein in einem neuen 600-Liter-Fass spontan vergoren, die malolaktische Gärung durchlaufen lassen und den Wein zehn Monate ohne Schwefelung auf der Vollhefe gelassen. Eine Besonderheit in der Stilistik von Kochs Chardonnays ist zudem, dass er ihnen seit Jahren einen Anteil maischevergorenen Chardonnay beimischt. Bei der „Reserve“ sind es im Jahr 2023 sogar 20 %!

Der Chardonnay präsentiert sich leicht golden mit einem feinen Duft nach Blüten, Mandarinen und Zitronen samt Schalen, etwas Wollwachs und ein wenig Hefetrub, cremigen Noten und etwas Holz, bei dem man nie auf die Idee käme, dass hier ein neues Fass Verwendung gefunden hat. Dazu reife grüne Noten wie Melonen- und Ananasschale, etwas Mandel und gemahlener Kalk. Am Gaumen ist das Holz bereits perfekt eingebunden und verleiht dem Wein eine sehr elegante Facette – nicht mehr, aber auch nicht weniger! Die perfekte Balance ist das, was Holger Koch sucht und hier präsentiert. Der Wein wirkt reif, aber hell, zitrisch, leicht herb, pikant und anregend eindringlich. Auch der Anteil von 20 % Maischegärung ist nicht dominierend, sondern fügt sich in das Gesamtbild ein und sorgt für eine beeindruckend feine Tanninstruktur und -textur. Die Säure ist bis ins lange Finale präsent, wo sie auf salzige Komponenten trifft und lange nachklingt. In dieser Preisklasse, kann da so mancher Winzer aus Burgund einpacken!

Ab sofort, ideal sicherlich ab 2027 bis mindestens 2035.