Holger Koch
Weißburgunder „gT“ 2023

NEU! Weißburgunder mit Stil, Charme und Schale

Holger Koch „fährt“ seit über zwei Jahrzehnten seinen eigenen Stil und ist damit nach wie vor absolut erfolgreich. Wenn der Altmeister vom Kaiserstuhl also etwas Neues anfasst, dann hat es ganz sicher Hand und Fuß. Bei seinem Weißburgunder „gT“ setzt er auf eine Vinifikationsmethode, die als regelrechte Profilschärfung der Rebsorte fungiert. Hier werden die ganzen Trauben, also mit Stil und Schale vergoren, was für mehr Fleischigkeit und Länge im Wein sorgt. Beim Weißburgunder machts die Mischung aus 40 % Holzfassausbau auf der Hefe und 60 % Stahltank. Der maischevergorene Anteil beträgt lediglich 3 % – für den Einzug ins Parlament bei der Bundestagswahl würde das nicht reichen. Aber in diesem Fall macht sich der Kleinstanteil unmittelbar bemerkbar!

Im Glas breitet sich der Weißburgunder aufgrund der unfiltrierten Füllung in einem matten Goldgelb aus. Fast verstohlen duftet es nach weißen Blüten, nur eben um ein Vielfaches subtiler als bei der stromlinienförmig kaltvergorenen Konkurrenz. Die typische Rebsortencharakteristik wirkt hier wie angedeutet, insgesamt jedoch viel gefasster, gesetzter und herrlich entschleunigt. Im Duft vermeint man auch frischen Most aus dem Fass wahrzunehmen: ein Hauch Apfel, eine Ahnung von Zitrusabrieb, aber auch animierend würzige Noten nach Muskatnuss. Am Gaumen besitzt der Weißburgunder im Vergleich zum Grauburgunder aus derselben Reihe noch etwas mehr Frische in Form von zitrisch getönter Säure. Er wirkt etwas klarer und heller, dafür weniger erdig und salzig. Was bleibt, ist der Eindruck eines gesetzten Burgunders, der eine angenehme Reife besitzt. Man sollte aufgrund der Machart nicht unbedingt einen harten oder kantigen Wein erwarten, der mehr schalige Aromen hat. Ganz im Gegenteil! Dieser Weißburgunder wirkt seidig, völlig ausbalanciert, und das Nichtvorhandensein von primärfruchtigen Noten ist hier geradezu verführerisch. Eine Klasse für sich!

Ab sofort (durchaus auch nicht ganz so kühl – 12 °C sind optimal – genießen), Potenzial bis 2036.