Zurück in die Zukunft: Das erste „Große Gewächs“ aus der historisch bedeutenden Lage Geisberg.
Roman Niewodniczanski gehört bekanntlich zu den großen Kennern der Geschichte des Weinbaus an Saar, Mosel und Ruwer. Legendär ist seine Sammlung von historischen Büchern, aber auch von Auktionslisten und Weinkarten europäischer Restaurants, in denen im 19. Jahrhundert Riesling angeboten wurde. Bei seinen Studien stieß er immer wieder auf den Ockfener Geisberg. Die Lage wurde im Mittelalter von Benediktinermönchen angelegt, unter Napoleon säkularisiert und in Paris meistbietend versteigert. Im 19. Jahrhundert erzielten die Fässer vom Geisberg auf den Trierer Versteigerungen fast so hohe Erlöse wie die vom Scharzhofberg. Doch in den 1970er Jahren war vom einstigen Glanz des Saarweins im Allgemeinen und des Geisbergs im Besonderen nichts mehr zu spüren. Das Renommee schien vergessen und die 12 Hektar des Geisbergs waren Teil einer 50 Hektar großen Großlage geworden. 2016 bot sich Roman Niewodniczanski zusammen mit Markus Molitor die Chance, das Herzstück der Lage zu erwerben. In mühevoller und aufwendiger Arbeit restaurierten sie die Lage, pfropften neue Reben und rekultivierten das Gelände. Mit dem Jahrgang 2022 wurde es sogar eine Monopollage, da Roman alle historischen Kernstücke übernehmen konnte. Seit 2020 gibt es ein Kabinett aus dem Geisberg. Nun, mit dem Jahrgang 2023 zum ersten Mal auch ein Großes Gewächs. Das Timing hätte nicht besser sein können. Der Jahresverlauf hat bei Van Volxem großartige Rieslinge hervorgebracht, die konzentriert und dicht, dabei spielerisch und schwerelos wirken und Roman selbst bezeichnet den Jahrgang als Höhepunkt seiner bisherigen Karriere.