Großartiger Riesling, der an das Format manches Großen Gewächses heranreicht!
Sämtliche Lagen von Markus Molitor aufzuzählen und zu beschwärmen, würde die Kapazitäten sprengen, der Riesling-Guru aus Wehlen hält Besitz in rund zwanzig famosen Steillagen an der Mosel und an der Saar, die zusammen gefasst rund 120 Hektar Fläche ergeben. Kein Wunder, dass Molitors Lagenverzeichnis enzyklopädischen Charakter und Umfang annimmt. Seine jährliche Kollektion umfasst schnell einmal 100 verschiedene Weine in allen Qualitätsstufen, Gewichtsklassen, Prädikatsstufen und Süßegraden: Sie ist auch eine umfassende Bestandsaufnahme und Leistungsschau der weinbaulichen Möglichkeiten an der Mosel. Alle trockenen Rieslinge von Markus Molitor tragen eine weiße Kapsel, wie auch die „Alten Reben“ von der Saar. Bei diesem Wein handelt es sich im Grunde um eine freiwillig degradierte trockene Spätlese, da Molitor diese Qualitätsstufe seinen Lagen-Rieslingen vorbehält. In seinen Weinbergen kultiviert er Pinot Blanc, Pinot Noir und natürlich vor allem Riesling, die Königsrebe der spektakulären Mosel-Landschaft macht 90 % des Bestands aus. Seine Reben kultiviert Markus Molitor in kompromissloser Handarbeit und mit großem Respekt vor den Pflanzen und der Natur. Die Trauben für diesen Wein stammen von wurzelechten, über 50 Jahre alten Reben aus dem Saarburger Rausch und Ockfener Bockstein, wo der Winzer rund fünf Hektar Rebfläche besitzt; beide Lagen zählen mit zu den besten an der Saar. Anders als die von verwittertem Devonschiefer geprägten Mosel-Parzellen sind die Weinberge an der Saar etwas skelettreicher und schwerer, der Schiefer wird durch einen merklichen Eisenanteil bereichert und auch rötlich gefärbt. Die Trauben wurden – wie üblich in diesem penibel arbeitenden Weingut – im Oktober von Hand gelesen, selektioniert und sofort schonend gepresst. Auf eine langsame und kühle Spontanvergärung folgte der schonende Ausbau im großen Holzfuder. Vielschichtiger und differenzierter Duft nach gelbem Steinobst, Pfirsich, auch Aprikose, gelber Apfel, flankiert von feiner würziger Schiefermineralik, Flintstein, Bergamotte und feine Fudernoten. Die strahlende und vibrierende Säure, die so typisch für die Saar ist, setzt den Gaumen gleich mit dem ersten Schluck unter Spannung, zitrische Noten mengen sich mit der markanten Schiefermineralik, die das Rückgrat des Weines bildet und wie ein Wasserzeichen im Hintergrund prangt. Feingliedrig mit perfekten, eng verwobenen Proportionen, dicht und dabei völlig unangestrengt im Extrakt, nicht zu fruchtüberladen, zum gelben Steinobst kommen dezent anklingende rosa Grapefruit und Blutorange, trocken, mineralisch, dabei nicht zu karg, vielschichtig, mit Stil und einigem Tiefgang. Da fangen die alten Moselgötter nach dem zweiten Gläschen vor Freude an zu singen und zu tanzen. Ein echter Molitor-Klassiker mit dem unvergleichlichen Augenmaß gekeltert, wie man es von diesem Riesling-Virtuosen kennt: Man versteht sofort, warum gerade die internationalen Weinkritiker bei diesen zeitlosen Preziosen so tief in die Punktekiste greifen. Elaborierte Riesling-Klassik von der Saar, die an manches Großes Gewächs heranreicht, zu einem mehr als fair kalkulierten Preis!
Ab sofort zu genießen mit Potenzial bis sicher 2035+.
Markus Molitors „Alten Reben Saar“ von 2021 ist ein großartiger Riesling mit perfekt definierten Proportionen zum fairen Preis!