Saar pur: Dieser frische und trockene Kabinett-Riesling trotzt dem Klimawandel
Es sah lange nicht nach einer Erfolgsgeschichte und einem Happy End aus, Erich Weber vom Hofgut Falkenstein in Konz war knapp bei Kasse, Vater von drei kleinen Kindern und der Kühlschrank leerte sich viel zu schnell. Also packte er morgens den Kofferraum seines Kombis voll und fuhr los und hoffte darauf, dass er ein paar Kartons seiner Weine losschlagen würde, um so über die Runden zu kommen. Weber musste „Klingeln putzen“, bis der Kofferraum endlich geleert war. Kaum vorstellbar, dass seine Weine heute in homöopathischer Menge zugeteilt werden müssen, weil die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt und sie sich zum globalen Renner entwickelt haben. Lange Jahre als Geheimtipp gehandelt, ist das Hofgut Falkenstein das derzeit wohl am meisten gefragte Weingut der Saar und wird von Tokio bis New York gefeiert. Aber aufgeben? Daran dachte der zähe und wettkampferprobte Winzer, der inzwischen tatkräftig von seinem Sohn Johannes unterstützt wird, nie. Zu den Spezialitäten des kongenialen Vater-Sohn-Gespanns zählen ihre grandiosen Kabinett-Weine vom Riesling, ob in trockener oder restsüßer Interpretation. Die Reben, von deren Trauben der trockene Kabi aus dem Niedermenniger Herrenberg gekeltert wurde, stehen auf einem Mix aus eisenreichem Grauschiefer, Quarz, Quarzit-haltigem Sandstein und auch etwas Basaltgestein. Die Trauben wurden von Hand gelesen, nach der Ganztraubenpressung erfolgte die Vergärung in einem traditionellen Fuderfass mit natürlichen Hefen. Blasses Gelb mit grünen Reflexen im Glas. Frische und anregende Nase, Apfelschale, Granny Smith, Cidre, weißer Pfirsich, etwas Aprikose, Muskatblüte, frisch geriebene Muskatnuss, Mandarinensorbet und eine leicht rauchige Schiefernote, Austernschale Feuerstein, frisches Heu, Fenchel. Auch am Gaumen inspirierend mit Apfel und Zitrusnoten, feine, leicht kernige Phenolik. Schlank und straff gebaut mit der typischen Starkstrom-Säure, die mitreißt und dabei nicht anstrengend ist. Trocken, durchgegoren, die schiefrige Mineralik übernimmt ihren Part mit Bravour. Das ist Saar pur und so weit weg von Klimaerwärmung. Am hinteren Gaumen mit feinen Widerhaken, die den Gaumen reizen, zitrische Noten, etwas Grapefruit und Salzzitrone. Charaktervoll, eigenwillig, ungemein präzise. Kabinett der Extraklasse!
Ab sofort bis 2033+.
Der trockene Kabinett 2023 vom Hofgut Falkenstein aus dem Niedermenniger Herrenberg ist ein Riesling der Extraklasse!