Falkenstein
Niedermenninger Im Kleinschock Riesling Kabinett (AP20) 2023

Perfektes Zusammenspiel von Säure, delikater Restsüße und mineralischer Spannung!

94/100 – Vinum Weinguide
93/100 – Mosel Fine Wines

Es gibt Kunsthandwerker wie Goldschmiede, Porzellan-Artisten oder Juweliere, die man bei ihrer filigranen Arbeit nur bewundern kann. Da kommt es auf wimperschlagkurze Augenblicke und den einzigen Moment an und auf ein Höchstmaß an Präzision und Feingefühl. Die Ergebnisse dieser Handwerkskunst heben sich enorm ab von der gängigen Massenware. Diese sensitive Akkuratesse lässt sich auch auf den Wein und einige wenige Spitzenkönner übertragen, die es schaffen die Elemente in die perfekte Balance zu setzen. Zu den Filigranisten des deutschen Rieslings muss man das bodenständige und auch eigenwillige Weber-Duo Erich und Johannes zählen, die darin unter Saar-typischen Bedingungen eine Exzellenz erlangt haben, die ihresgleichen sucht. Eine entscheidende Komponente in der Stilistik ist eine selbstbewusste Säure, die gerne auch im zweistelligen Prozentbereich liegt. „Wir lieben Säure“, sagt Juniorchef Johannes Weber, aber keine Angst, zur beruhigenden Magentablette muss niemand greifen, die begnadeten Winzer wissen, wie sie damit umzugehen haben. Die Säure ist präsent und tragend wie ein Eckpfeiler eines sicheren Konstrukts, aber auch delikat und verträglich im Einklang mit der Restsüße, die ein Kabinett wie der aus dem Niedermenniger Im Kleinschock mitbringen kann. Die Reben stehen in einer historischen Lage, die in der Klassifikation aus dem 19. Jahrhundert zu einer der hochwertigsten an der Saar gerechnet wurde. Der Boden ist karg, die Stöcke müssen tief wurzeln in einem Konglomerat aus Grauschiefer, Quarzen, etwas Sandstein und vulkanischem Gestein. Nach der selektiven Handlese wurden die Trauben im Ganzen gepresst und der Most in traditionelle Fuder gefüllt, wo der Riesling dann spontan und ohne Zeitlimit langsam vergären konnte und danach über sechs Monate auf der Vollhefe verblieb. Helles Strohgelb in der Farbe mit grünlichen Reflexen. Im Aroma weißer Pfirsich, Aprikose, Mandarine, Zitronenzeste und die charakteristische Kellernote, Fuder, schiefrige Würze, Gartenkräuter, etwas Muskatnuss und ein feiner, heller Malzton. Im Mund versteht sich die elegante, feinfruchtige Restsüße ausgezeichnet mit der beschwingten, stahligen Säure, die zitrisch und salzig konnotiert in einer schlanken, hingehauchten Struktur mit Grandesse über den Gaumen läuft. Cremig-süßer Kern, von steiniger Mineralität konterkariert mit feingliedrigem Fokus. So schön kann fruchtsüßer Kabinett vom Saar-Riesling sein!

Garantierter und sofortiger Genuss bis 2040+.