Saar-Pinot-Blanc wie Riesling gedacht!
Rund 80 % der Rebfläche des lediglich 13 Hektar umfassenden Hofgut Falkenstein sind mit Riesling bestockt. Das Saarweingut ist ganz klar ein Rieslingbetrieb. Doch stehen hier, in unmittelbarer Nähe des Kellertors Weißburgunderreben. Wer nun meint, dass hier ein kommerzieller „Fruchtikus“ gefüllt wird, liegt (natürlich!) völlig falsch. Dieser Weißburgunder zählt sicherlich zu den straffesten und pursten der ganzen Saar und folgt rein von der Vinifikation her betrachtet derselben Philosophie wie die Rieslinge. Frei von neuem Holz, aber in großen Fudern (1.000 Liter Volumen) ausgebaut, strahlt er die pure Gelassenheit im Glas aus. Er ist knochentrocken vergoren und bringt trotzdem lediglich 10,5 Vol.-% auf die Waage. Das gibt schon ein ungefähres Gefühl dafür, welch schlanken und zarten Wein man hier erwarten darf. Der 2021er- Jahrgang duftet zart nach Mandeln, Birnen und frischer Hefe. Seine nicht zu kräftige Pressung erlaubt einen feinen Wein – wie beim Riesling verkaufen die Webers die deutlich kräftiger gepressten Partien weiter an Genossenschaften. Cremigkeit gilt hier als Kitsch, folglich kommt der Burgunder ohne Schmelz und Schmusereien aus, er überzeugt durch Leichtigkeit, eine angenehm milde weiße Frucht und feine Würze. Warum dieser Burgunder derart knackig auftritt ohne grün zu erscheinen? Ein Geheimnis des Kellers! In den kalten Gemäuern wird die malolaktische Gärung bewusst nicht eingeleitet, bei der sich die Apfelsäure in Milchsäure verwandelt. Das erklärt auch, warum der Wein so kristallin ausfällt, so über den Gaumen tänzelt. Wer hier Möbelpolitur, Fülle und Frucht erwartet, wird enttäuscht. Wer messerscharfen Weißburgunder ohne Schnörkel schätzt, für den gibt es keine Alternative zum Falkenstein-Stil!
Ab sofort, Reifepotenzial bis 2027.
Erich und Johannes Weber verfolgen auch mit dem Weißburgunder aus dem Herrenberg den messerscharfen Stil für den das Hofgut Falkenstein hochgeschätzt wird.