Ein am Gaumen leichtfüßig tänzelnder Weißburgunder
Mit Jakob Schneider einen Nachmittag zusammenzusitzen und unsere beiden Exklusiv-Füllungen von der „Roten Erde“ zu cuvéetieren, ist jedes Jahr eine Lehrstunde, Quell großer Freude und ebenso Demut erweckendes Erlebnis vor dem Winzerhandwerk. Wir dürfen hier auf den vollen Keller des Jahrgangs zurückgreifen, assemblieren unterschiedlichste Fässer, mit dem (durchaus sportlichen) Ehrgeiz, für Sie liebe Kunden, die beste aller möglichen Cuvées zu komponieren! Wir haben im Jahrgang 2023, der generell eher feine und verspielte Burgunder hervorgebracht hat, eine Cuvée gefunden, die sowohl die Leichtigkeit des Jahrgangs widerspiegelt als auch für den von so vielen geschätzten Trinkfluss der Weine Jakob Schneiders steht. Kurzum, der Ansatz ist immer gleich: immer etwas mehr fürs Geld zu liefern als man erwarten würde und dabei immer die Herkunft, die roten Vulkangesteinsböden zu betonen. Die Partien für den Weißburgunder wurden allesamt zwischen dem 20. September und 5. Oktober gelesen, boten also ein breites Spektrum an Weißburgunder, die teils im Stahl und eben auch im großen Holz unterschiedlicher Gebinde, bis zum 3.000-Liter-Fass lagen. Besonders prägend für die Dramaturgie dürfte aber die Mischung aus teils früh und teils später gelesenen Weißburgunder-Trauben sein.
Jakobs „Rote Erde“ zeigt sich hellgold im Glas und duftet einfach herrlich blumig und würzig aus dem Glas. „Wir lieben es, wenn sich die Qualität einer Kollektion schon im Einstiegsbereich zeigt. So lässt sich Jakob Schneiders Klasse schon an seinen beiden Gutsweinen glasklar erkennen.“ heißt es im aktuellen Vinum Weinguide Deutschland 2024. Für unsere Exklusiv- Füllung versuchen wir dann für einen Gutswein noch mehr Fokus auf die Mineralität zu setzen. Und so zeigt sich dieser nach Forellen-Birnen, Sternfrucht und gelben Pampelmusen duftende Weißburgunder am Gaumen ungemein würzig und intensiv. Eine feine Cremigkeit verleiht Tiefe und Geschmeidigkeit, wenngleich besonders die mineralische Ader pocht und hier das steile und bergige Terroir der Nahe-Landschaft zur Geltung kommt.
Die Textur unterstützt das feine Mundgefühl dieses seidigen Weißburgunders, der sehr birnig und apfelig schmeckt und im Nachhall erfrischend aushallt. Das ist ein schlanker und äußerst süffiger Gutswein, der in seiner Preisklasse schon extrem viel zu bieten hat. All dies ohne Schminke wie neues Holz, sondern schlichtweg durch seine perfekten Proportionen und die feinen mineralischen Noten der roten Böden, die hier so elegant zur Geltung kommen. 2023 ist ein wahrliches Finesse-Wunder und Jakobs Cuvée gewiss einer der feinsten Weißburgunder, die man für 8,50 Euro aus Deutschland im Glas haben kann.
Dieser an lauen Sommerabenden auf der Terrasse brillierende Weißburgunder besitzt Potenzial bis 2026. Für eine ideale Trinktemperatur einfach direkt aus dem Kühlschrank servieren.
Der Weißburgunder „Rote Erde“ vom Weingut Schneider: Preis-Leistungs-Wunder und Alleskönner. Frisch, mineralisch, leicht, charakterstark – eben alles!