Jakobs Versteigerungsdebüt von 1939 gepflanzten Reben!
Besonders gefreut hat uns dieses Jahr, als uns Jakob Schneider bei unserer Jahrgangsprobe erzählte, dass er erstmals einen Wein zur Versteigerung des Bernkasteler Ring e.V. anstellen wird. Ein Nahe-Winzer an der Mosel? Wie ist denn das möglich, werden sich jetzt gleich einige zu Recht fragen! Zum ersten Mal dürfen nun ausgewählte Güter (es sind lediglich vier) unter dem Motto „Bernkasteler Ring & Friends“ ihre Schätze anstellen.
Für sein Debüt hat Jakob einen besonderen Schritt gewagt und einen Wein gefüllt, der aus der ältesten Parzelle – die Reben wurden hier 1939 gepflanzt! – seiner Paradelage, der Niederhäuser Hermannshöhle stammt. Die Rieslingtrauben wurden nach penibelster Handlese in der von vulkanischem Gestein (Grauschiefer und Porphyr) geprägten Steillage im 600-Liter-Halbstückfass vergoren.
Im Glas zeigt sich dieser strohgolden glänzende Riesling mit zart ausgeprägten Aromen: ein Hauch Zitronenschale, Muskatnuss, ein Anflug von Ananas und der Duft einer Blumenwiese. All dies noch subtil angedeutet und von einer sehr feinen Würze unterlegt, die an nasse Kiesel erinnert. Am Gaumen wird dann schnell klar, welch perfekte Anlagen dieser extraktreiche Riesling für eine lange Reife mitbringt – alles wirkt engmaschig und wie gebündelt. Eine zitrische Säure zieht sich mit Zitronenmelisse, grüner Mandarine, Sternfrucht und Ananas am Gaumen entlang. Ein Riesling wie ein abgeschossener Pfeil, der zum Nachhall immer mehr Fahrt aufnimmt und dann lange, sehr lange noch im Ziel vibriert! Er ist tiefgründiger als die Hermannshöhle, wirkt aber schlanker, konzentrierter als der wesentlich opulentere „Magnus“. Das ist ziemlich stark und für den Jahrgang 2022 erstaunlich puristisch. Wir sind schon sehr auf das Ergebnis der Auktion gespannt, und was Jakob mit diesem exklusiven trocken ausgebauten Riesling einspielen wird, zählen seine Weine doch nach wie vor zu den preiswertesten der gesamten Nahe.
Kurzum: Beim „Über’m Häuschen“ sind wir ganz aus dem Häuschen, denn das – da sind wir ganz sicher – dürfte eines der der größten Riesling-Schnäppchen überhaupt sein!
Ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2026 bis 2042.
Häuschen“ aus der Hermannshöhle. Pflanzjahr der Reben ist hier 1939!