
von Winning
Sauvignon blanc „I“
2023
So charakterstark wie die Rieslinge: von Winnings fruchtbetonter „SB“!
Es stimmt schon: Von Winning-Betriebsleiter Stephan Attmann gilt als Riesling-Meister. Immerhin stellt die Sorte ja auch 85 % der Rebfläche am Pfälzer Weingut. Doch damit ist die „weiße“ Palette keineswegs erschöpft. Neben den Burgundersorten Chardonnay und Pinot Blanc gehört aber auch der Sauvignon Blanc zum Bestand in Deidesheim. Er fühlt sich an der Deutschen Weinstraße so wohl, dass man ihm gleich mehrere Spielarten widmet. Immer im Fokus stehen dabei die Sauvignon-Aromen, wie man sie von der Loire kennt. „Unsere Spitzen-Sauvignons werden immer wieder mit diesen Klassikern verglichen, was wir als großes Kompliment empfinden“, lädt man bei von Winning zum Vergleich mit Sancerre und Co ein. Und wer die Einteilung der Sauvignons kennt, die auf den 2008 verstorbenen Loire-Winzer Didier Dagueneau zurückgeht, weiß, was der Franzose als Maximum postuliert hat: „Die Komplexität des Sauvignon Blanc zu extrahieren ist schwer. Das führt zu vegetalen Aromen wie Pfeffer, grüne Bohnen, Lauch und Katzenpisse. Diese Aromen sind natürlich, aber nicht die, welche ich suche. Ich suche Feige, Aprikose, Mango, Passionsfrucht, Grapefruit und Cassis, alles Düfte aromatischer Reife“.
Genau hier setzt der 2023er an, denn der Duft ist schlicht pure Passionsfrucht. Alle Facette – die blumige Frucht, die fast schon an Orchideen anstreifen kann, aber auch die durchgehende Säurigkeit – sind vorhanden. Tatsächlich sollte man sich hier nicht vor einem größeren Glas zurückscheuen – der von Winning belohnt das mit einer weiteren Nuance, die man als dunklen Schiefer-Rauch in der Reel von Rieslingen kennt. Dem Sauvignon gibt das ein Gepräge, das manche Sortenvertreter von den Schieferklippen der Steiermark (Sausal) aufweisen. Dunkle Beeren, aber eben nicht das plakative Cassis, sondern eher reife Heidelbeeren, sind da zu riechen.
Am Gaumen ist ein solches Fruchtbömbchen natürlich ebenfalls von breiten Beeren-Noten geprägt. Wie ein Teppich – und einer mit hohem Flor! – rollen Brombeeren, Heidelbeere, später auch die Schwarzen Johannisbeeren über die Zunge. Auch da tut die Luft im großen Glas dem 2023er gut. Er öffnet sich erneut in eine mineralische Dimension. Vor allem sind nun aber auch Kräuternuancen – Zitronenmelisse und etwas Minze – zu erkennen. Doch auch diese beiden „Gewürze“ können den Sauvignon Blanc von Winnings nicht daran hinter, ein mächtig fruchtiger Gute Laune-Bär zu sein. Kapernsaucen passen als Widerpart gut, womit auch ein Vitello Tonnato als ein Essenstipp zu diesem „deutschen Sancerre“ naheliegt.
Ab sofort bis 2030.
Weinstraße 10
67146 Deidesheim
Deutschland
Mit dem Sauvignon Blanc „I“ zeigt von Winning eine eigenständigen und spannende Trauben-Interpretation, voll exotischer Frucht, Würze und opulenter Kraft.