Kühle und straffe 2022er-„Maushöhle“ mit saftig zitrischen Noten
Bei der Deidesheimer Mäushöhle handelt es sich um eine etwa 28 Hektar große, in 110 bis 195 Metern Höhe gelegene sogenannte „Erste Lage“, deren Name vermutlich nichts mit einem Unterschlupf für Nagetiere zu tun hat, sondern von einem Familiennamen stammt. Die Mäushöhle liegt geschützt in einem langgezogenen Talrand, der sich vom nördlichen Ortsende bis zum Haardtrand erstreckt. Die Lage ist von Sandstein im Untergrund sowie Buntsandsteingeröll und Kalk im Oberboden geprägt.
Der Riesling wurde komplett im Holz vergoren, wo er ein knappes Jahr auf der Feinhefe lag. Durch die geschützte Lage gehört dieser Wein ohnehin schon immer zu den druckvolleren Weinen aus dem Portfolio. Beim 2022er-Jahrgang wird das besonders deutlich, da Stephan Attmann den Wein auf zwei Gramm weniger Restzucker heruntergegoren hat als im letzten Jahr, spricht 4,6 Gramm Restzucker bei 7,4 Gramm Säure. Dadurch wirkt der Wein deutlich straffer als im Vorgängerjahrgang und auch sogar etwas zitrischer und straffer als der Paradiesgarten von 2022. Die Mäushöhle duftet nach Zitronen, Limetten, etwas Ananas, grünen Äpfeln und Birnen sowie Verbenen und frischen Kräutern. Am Gaumen wirken Säure und Mineralität elektrisierend und frisch, der Ausbau auf der Feinhefe im Holz trägt dagegen sinnliche und seidige Züge bei. Stephan Attmann hat hier eine sehr gute Balance erreicht, die dem energetischen Teil des Charakters dieses Rieslings jedoch den Vortritt lässt.
Ab sofort und bis 2032+. Der Schraubverschluss garantiert ein langsames Reifen.
Von Winnings Mäushöhle ist einer jener wunderbaren Pfälzer Rieslinge, die genau die richtige Balance zwischen reiner Trinkfreude und Anspruch bieten.