Terroir trifft Trinkfluss!
Johannes Jülg, der heute in dritter Generation die Geschicke des Weinguts im südpfälzischen Schweigen-Rechtenbach lenkt, bewirtschaftet die 23 Hektar der Familie, die sich recht genau fifty-fifty auf deutschem und französischem Boden befinden bio-zertifiziert und mit unbedingtem Qualitätsstreben. Er gilt als einer der talentiertesten Winzer im Bereich der deutschen Burgunderweine, egal ob rot oder weiß und hat das erklärte Ziel jeden Jahrgang besser in die Flasche zu bekommen als das Jahr zuvor. Bisher gelingt ihm das in souveräner Regelmäßigkeit, und es ist sehr spannend, diesen Weg „mitzutrinken“. In jeder Qualitätsstufe sind Präzision, Klarheit und „Terroir-Abdruck“ klare Vorgaben, die genauso klar auch immer erfüllt werden, was die entspannt bepreisten Gutsweine der „vom Kalk“-Linie durchweg zu Preis-Leistungs-Geheimtipps macht. Ganz nebenbei: Auch bei den höherqualifizierten Lagen, den Orts- und Lagenweinen sowie den Großen Gewächsen ist das Preisgefüge mehr als fair kalkuliert.
Die Trauben für den Weißburgunder „vom Kalk“ werden von Hand gelesen, dann schonend verarbeitet, bevor es zur Spontangärung teils in den Edelstahltank und teils ins Stückfass geht. Johannes vertraut auf die natürlichen Umgebungshefen und verzichtet auf jegliche Schönung. Schon beim ersten Schnuppern an dem blassen, goldgelben Trunk blitzt die Jülg’sche Handschrift auf: mineralische Frische mit einer leicht salzigen Note, was hier viel Trinkfluss verheißt. Mit etwas mehr Luft und Bewegung wirbeln dann die eleganten Fruchtaromen von weißem Pfirsich, Birne, gelbem Apfel und Quitte auf. Um das Obst legt sich ein aromatischer Duftschleier von weißen Blüten, Kamille, Bucheckern und leichten Anisnoten. Beeindruckend von Beginn an ist die Balance von Süße (Restzucker: 2,7 Gramm) und Säure (6,2 Gramm). Das ist wunderbar harmonisch, hat aber doch Spannung und durch die salzige Mineralität einen kühlen und frischen grip. Die Quitte tritt am Gaumen reif und deutlich hervor, zusammen mit Honigmelone und Birne. Natürlich braucht ein Weißburgunder, der etwas auf sich hält, auch eine gewisse Form der Cremigkeit, und die erinnert bei diesem Gutswein an Mandelmus mit Macadamia-Beigabe und Akazienhonig. Im Nachhall dann eine Spur Fleur de Sel, ein Hauch Ras el-Hanout. Dabei hat der Wein vom ersten bis zum letzten Schluck eine fast schon erstaunliche Frische, die man so wohl eher mit Pinot Blanc assoziiert. Ein typischer Terroirwein im Jülg-Stil, wie man ihn sich besser (und günstiger) kaum wünschen kann und bei dem man sich jetzt schon fragt: Was wird/will Johannes im nächsten Jahr da noch draufsetzen?
Ab sofort bis 2029+.
Johannes Jülgs Weißburgunder „vom Kalk“ vereint präzises Terroir, frische Mineralität und elegante Frucht. Perfekt balanciert!