DE-ÖKO-003
Mehr geht nicht: Gimmeldinger Spitzenlage!
Die sieben Hektar umfassende Große Lage „Meerspinne“ befindet sich im Ausgangsbereich des Gimmeldinger Tals. Eine Lage, deren bedeutsame Stellung bereits im Jahr 1456 urkundlich hervorgehoben wurde. Im Zinsbuch des Klosters Weißenburg (heute Wissembourg), das sich direkt an der heutigen Landesgrenze zum Pfälzer Ort Schweigen befindet, wurde dieses historische Filetstück des Mandelgartens besonders hoch dotiert. Für viele Winzer zählt die Meerspinne auch heute noch als beste Lage Gimmeldingens. Sie profitiert von den kühlen Nachtwinden des Pfälzerwalds, welche die Säurewerte auch im Spätherbst noch erhalten. Unter dieser Parzelle befindet sich zudem ein Kalkmassiv, nur der Oberboden besteht aus Buntsandsteingeröll und Löss. Die Trauben werden hier von Hand gelesen und im Weingut nochmals über den Sortiertisch gelassen. Nach minimaler Maischestandzeit und Absetzung des Mosts vom groben Trub über Nacht, vergor der Most im Stahltank und klassischen Holzfässern aus Pfälzer Eiche, was 2023 sehr zügig und entspannt vonstatten ging. Die Erträge fallen 2023 eher niedrig aus, auch wenn es keine Fröste gab. Man stellte sich auf ein warmes und trockenes Jahr ein, wie es zuletzt die Regel war, entlastete die Stöcke also früh. Doch der Regen vor der Lese im August veränderte die Situation. Es kam aber der Qualität zugute, da die Selektion im Weinberg – speziell bei den Burgundern – sehr aufwändig war und Zeit in Anspruch nahm. Beim Großen Gewächs war es für Sophie sehr einfach die finale Cuvée zu finden. „Alle Partien, die wir hatten, schmeckten sehr gut. Dieses Jahr zeigt sich das Große Gewächs straffer und eher kühl, ganz wie wir es wollen.“ So duftet die „Meerspinne“ angenehm würzig und zitrisch, dazu Haselnüsse, Meersalz, Amalfi-Zitronen, Birnen und ein Hauch Anis. Die Nase bleibt eher kühl und reduziert und nimmt damit schon vorweg, was später „gaumenfällig“ wird: ein knochentrockener Riesling mit leicht pulsierender Zitrussaftnote, aber ober ohne Exotik und Schwere. Die Struktur ist – ganz typisch für den Jahrgang 2023 – dabei etwas seidiger und fein poliert. Alles sitzt, zeigt sich sehr harmonisch, lässt aber eben auch nicht den gewissen drive vermissen, den man von puristischem Riesling erwartet. Ganz klar, dieser Wein ist ein echter Antipode zum Steinobst-Maracuja-Kraftmeier mit Fruchtschwänzchen.
Trinkreife ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2027 bis 2048.
In Subskription bei Pinard.de: Das Große Gewächs aus der Meerspinne, der besten Lage Gimmeldingens. Ein puristischer Riesling aus dem Hause Christmann.