DE-ÖKO-003
Monumentales Großes Gewächs: Ein faszinierender Spätburgunder der Extraklasse!
17,5+ Punkte – Jancis Robinson
94 Punkte – Robert Parkers Wine Advocate
Der Königsbacher Idig, schwärmt Sofie Christmann, sei der „Familien-Weinberg“ und untrennbar mit dem Weingut und den Christmanns verbunden. „Er ist mit uns groß geworden“, erklärt die eloquente Winzerin, die neuen Elan entfacht an der Mittelhaardt. Sie sei gerade „ziemlich enthusiastisch unterwegs, mit der Chance, etwas Einzigartiges zu schaffen.“ Der Idig ist zu einem Synonym für das Schaffen der Winzer-Familie geworden: Von dort kommen seit Jahren einige der besten Rieslinge aus der Pfalz und in Deutschland, mit Sophie Christmann und ihrem Großen Gewächs Spätburgunder kommt eine weitere, rote Facette dazu – und was für eine. Der 6,5 Hektar umfassende Idig ist eine der besten Lagen der Pfalz, der bereits im 14. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde und sich beinahe vollständig im Besitz des Weinguts befindet. Der Weinberg fällt – für Pfälzer Verhältnisse recht steil – nach Südsüdost ab. Es weht ständig ein sanfter Wind, der die Trauben stets lange bis in den Herbst hinein gesund hält. Der Idig ruht auf einem mächtigen Kalkfelsmassiv, das sich nach Einbruch des Oberrheingrabens im Tertiär aus Kalkablagerungen gebildet hat. Der Oberboden besteht aus Terra Fusca, die aus Kalk und Ton entstanden ist. Im Oberboden findet man unzählige Kalksteine, aber auch etwas Basalt. Der Spätburgunder wächst in zwei Parzellen im oberen Teil des Weinbergs: Die 1977 gepflanzten Rebstöcke liefern die Basis, die durch eine 2008 mit französischen Klonen bepflanzte, kleinere Fläche ergänzt wird. Um das „große Terroir zeigen zu können“, setzen Steffen und Sophie Christmann auf eine biodynamische Bewirtschaftung ihrer Weinberge. Die Trauben im Idig wurden am 31. August und 3. September 2020 penibel von Hand in kleinen Kisten gelesen, mit einem Anteil von 25 Prozent Ganztrauben wurde der Wein spontan vergoren und bei einem Neuholz-Anteil von 15 Prozent in französischen Barriques bis Januar 2022 ausgebaut. Im vielschichtigen Duft zeigt sich schon die Größe und Erhabenheit des Idigs: Dezente Noten von Neuholz, leichte Holzlaktik, etwas Rhabarber, Herzkirsche, Pinot-beerig, Schlehe, Blaubeere, etwas Graphit, getrocknete Kräuter, schwarzer Pfeffer, rauchig-mineralisch, alles deutet auf Substanz und eine lange Entwicklung hin. Nimmt mit dem ersten Schluck den ganzen Gaumen in Beschlag und lässt ihn nicht mehr los, kompakt und fest gebaut, enorme Substanz, das Volumen wird von Schichten engmaschigen Extrakts ausgekleidet. Die Säure ist eine souverän fließende Ader, die sich aufsplittert in viele, delikate Verästelungen. Eine große Menge feinkörniger, aber im Kern dichter und fester Tannine garantieren eine lange Entwicklung, enorme, kalkige Mineralik, die für linearen Schub und zusätzlichen Druck sorgt, bei 12,5 Volumenprozent Alkohol nie zu schwer und mastig. Großartige Saftigkeit, Blaubeere, rote Kirsche, Schlehe und Sauerkirsche, etwas Szechuan-Pfeffer, dunkle Würze, salzig-kalkig und kreidig. Man beschreibt den Idig am besten mit Paradoxa wie schwebender Stoffigkeit, transparenter Dichte oder entspannter Strenge: Treibt es auf enorm feinfühlige Art auf die Spitze, virtuos aufeinander abgestimmte Proportionen. Beeindruckende Komplexität, Tiefe und doch auch Trinkfluss, enorme Länge und Nachhall. Ein Statement und Meisterwerk von Sophie Christmann, mit dem sie ihrem Familien-Weinberg mehr als gerecht wird. Ein Großes Gewächs, an dem auch die kommende Generation noch ihre Freude hätte. Wer es schafft, sollte ihn weglegen. Wer es nicht macht, wird trotzdem nicht bestraft.
Ab 2025 bis sicher 2045, in den nächsten Jahren tut ihm die Karaffe gut.
Mit dem Großen Gewächs Idig aus dem Jahrgang 2020 ist Sophie Christmann ihr bislang bester und komplexester Spätburgunder gelungen. Ein Meisterwerk!