DE-ÖKO-003
Reiterpfad: Mittelhaardt durch und durch
Ganze 57 Hektar des Reiterpfads in Ruppertsberg werden vom VDP als Erste Lage eingestuft. Sophie und Steffen Christmann besitzen hier 0,9 Hektar in der Ostsüdost-Parzelle mit minimaler Hangneigung. Von den insgesamt vier Parzellen ist ein Gewann, das „Hofstück“, sogar als Große Lage klassifiziert. Der Reiterpfad ist mit seinem über tausende von Jahren entstandenen Buntsandsteingeröll und der tagsüber sonnenverwöhnten Expositiondurch ein Haardt-Riesling durch und durch. Die neben dem Fileststück eher am Waldrand gelegenen Parzellen sorgen auch für kühleres Material. Genau diese Vielfalt erlaubt einen hochinteressanten Riesling mit großer Innenspannung, der durch den Ausbau im großen Holzfass eine ungemeine Balance erhält.
Er fällt im kühlen Jahrgang 2021 (Oktoberlese!) sogar noch etwas mineralischer und kerniger aus als sein Erste-Lagen-Pendant aus dem Gimmeldinger Kapellenberg. Vielleicht auch, weil er konsequent und nahezu bis zum Maximum trocken vergor, was die doch aromatischen Trauben auf Spur bringt. Das Ergebnis ist ein muskulöser aber von subtiler Zitrusfrucht begleiteter Riesling, der am Gaumen seidig und fein ausfällt, auch eine saftige Frucht besitzt aber doch enorm druckvoll über die Zunge gleitet. Nicht zuletzt die warme und zügige Vergärung, wie sie im Weingut bewusst praktiziert wird, reduziert den jugendlichen Fruchteinfluss (etwas Orangenabrieb, Nektarine) und sorgt für ungemeine Würzigkeit am Gaumen.
Ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2025 bis 2038.
Der Ruppertsberger Reiterpfad (VDP.Erste Lage) ist aus Christmanns Portfolio der vielleicht typischste Haardt-Riesling unter den Lagenweinen.