DE-ÖKO-003
Gleich drei Große-Gewächs-Lagen als Basis für diesen brillanten Ortsriesling!
94/100 – James Suckling
Als eines der großen und traditionsreichen deutschen Privatweingüter hat Dr. Bürklin-Wolf im Laufe seiner 500-jährigen Geschichte rund 85 Hektar beste Lagen rund um Deidesheim, Wachenheim, Forst und Ruppertsberg erworben. Diese Parzellen sind heute akribisch in all ihren Besonderheiten und Bodenzusammensetzungen erfasst, so dass Nicola Libelli, der Kellermeister des Weinguts, der zusammen mit seinem Studienfreund, dem Außenbetriebsleiter Jan Hock, für die Qualität der Weine verantwortlich ist, eine hervorragende Grundlage dafür hat, welche Lese aus welchen Parzellen in die zukünftigen Weine einfließen wird.
Für den Deidesheimer Riesling Village ist es Lesegut aus den Deidesheimer Grand-Cru-Lagen Langenmorgen, Hohenmorgen und Kalkofen, dazu Trauben von jungen Reben aus diesen Weinbergen sowie Früchte aus den ebenfalls exzellenten Deidesheimer Lagen Maushöhle und Herrgottsacker. Allein die Bodenstruktur der Lagen ist hochkomplex und bietet roten und weißen Buntsandstein, Buntsandsteinverwitterungsboden mit Kalkeinlagerungen, Löss, Lehm und Kalksteingeröll. Kein Wunder, dass dies zu einer beeindruckenden Tiefe dieses Lagenweins führt, der bei einer Blindverkostung weit höher eingestuft werden könnte. Tatsächlich ist es fantastisch, was man hier an Komplexität, Charme und Tiefe erhält. Wie bei Dr. Bürklin-Wolf üblich, wurden die Trauben aus den seit 2005 offiziell biologisch-dynamisch bewirtschafteten Weinbergen von Hand gelesen und nach schonender Pressung und leicht verlängerter Maischestandzeit im Weingut spontan und recht warm bei ca. 24 °C vergoren. Es folgte der Ausbau auf der Feinhefe im Edelstahl und vor allem im Doppelstückfass.
Der Riesling duftet von Anfang an feinwürzig und spritzig. Er unterscheidet sich deutlich vom viel dunkelwürzigeren „Forst“ und erinnert mit seinem Hauch von Reduktion und ganz dezentem Holz, etwas Hefe, Noten von Zitrone, Apfel und Apfelschale durchaus ein wenig an die Deidesheimer Rieslinge der Gebrüder Seckinger, mit denen Nicola Libelli gut befreundet ist und die sie sehr ähnliche Ansichten über den idealen Stil Pfälzer Rieslinge vertreten. Der Wein wirkt ruhig und in sich ruhend, aber dennoch ausdrucksstark mit einem Hauch von Phenol und Tannin, die dem Wein Festigkeit und Griffigkeit verleihen und die reife, ausgewogene Säure begleiten. Das Mundgefühl ist knochentrocken, was bei 0,7 Gramm Restzucker und 6,9 Gramm Säure nicht überrascht. Was hingegen immer wieder überrascht, ist die Klarheit, mit der die Rieslinge dieses Weinguts bis ins lange, von feinster Salzigkeit geprägte Finale strahlen. Das ist einfach komplett, balanciert und stimmig!
Ab sofort und sicher bis 2036.
2023er-Riesling Deidesheim von Dr. Bürklin-Wolf: brillante Lagen-Cuvée aus Langenmorgen, Hohenmorgen, Kalkofen, Mäushöhle und Herrgottsacker!