DE-ÖKO-039
„Der Vorteil des Rosenecks ist, dass es nicht barock oder ausladend wird und der Lage selbst ein feinherber Ausbau steht
Im Weingut Corvers-Kauter sind Qualität und Lagentypizität oberste Prämisse. „Kellermeister Matthias Corvers versteht es in dem Traditionsweingut, das auf eine etwa 250-jährige Geschichte zurückblickt, vortrefflich, die Eigenheiten des Rheingauer Terroirs herauszuarbeiten.“ heißt es beispielsweise im Falstaff Weinguide 2023 über das Familiengut, welches so viele der legendären Rheingaulagen sein Eigen nennen darf wie kaum ein anderes. Man kennt die Rüdesheimer Berglagen in allen Facetten und weiß zu agieren. Dabei war 2022 gewiss kein Jahrgang, der leicht von der Hand ging. Wie die vorherigen Jahre verlief das Jahr sehr früh im Austrieb, wurde dann aber im Sommer besonders trocken. Im Weingut Corvers-Kauter wartete man lange, denn die extreme Trockenheit sorgte auch für Wachstumsblockaden, sodass man sich für eine spätere Lese entschied um aromatisches Lesegut zu erhalten. Die Regenschauer zum Herbst gerieten zur Geduldsprobe, doch wurde die Familie belohnt. „Wir mussten teils fünf Tage pausieren. Der Unterschied davor und danach war frappierend, die Trauben haben an Aromen und Struktur gewonnen.“, so Matthias Corvers über die Lese.
Der Berg Roseneck, eine Rüdesheimer Steillage, ist nach den Wildrosenhecken benannt, die hier auf den felsigen Vorsprüngen der Lage prächtig gedeihen. Dieser einzigarte Abschnitt befindet sich in bester Nachbarschaft zwischen dem legendären Berg Schlossberg und Rüdesheimer Drachenstein. Als generell „wuchtiger und gelbrassig“ beschreibt ihn Matthias Corvers im Vergleich zum Baiken. Wir finden durchaus, dass der Riesling hier eine Würze und Aromatik erreicht, die uns oft an wilde Rosen oder aber auch den Litschi-artigen Ausprägungen wie sie beim Gewürztraminer vorhanden sind erinnert. „Der Vorteil des Rosenecks ist, dass es nicht barock oder ausladend wird und der Lage selbst ein feinherber Ausbau steht.“
Mit dem Jahrgang 2022 hat die Familie einen komplexen Riesling im Fass, der sich bei unserer Verkostung vom Fass noch als höchst introvertierter Wein zeigte. Es duftet hier intensiv nach reifen Meyer-Zitronen, Sternfrucht und tatsächlich etwas Lychee aus dem Glas, was in seiner Blumigkeit an Rosen erinnert. Am Gaumen erweist sich der Riesling als generös und seidig. Ein angenehm stoffiger, kraftvoller Riesling-Typ aus der nach Süden ausgerichteten Spitzenlage, die mit ihren von Taunusquarzit durchzogenen Schieferböden durch eine perfekte Balance beeindruckt. Das „Rezept“ für diesen Spitzenwein ist wie bei allen Rieslingen aus Großer Lage gleich: Nach der Handlese in Bütten werden die Rieslingtrauben zunächst mit der klassischen Korbpresse gekeltert, wodurch sie eine kurze Maischestandzeit erfahren. Bis in den August bleibt der Berg Roseneck dann auf der Hefe in Holzfässer mit einem vonVolumen von 750 bis 1.200 Litern.
Ab Freigabe im Herbst 2023, Höhepunkt wohl 2024 bis 2045.
Die Lagen am Rüdesheimer Berg sind das Steckenpferd des Rheingauer Weinguts Corvers-Kauter; Berg Roseneck, eine Schieferlage, ist weltberühmt.