Purer Trinkfluss beim Rheingauer Burgunder
Dieser Wein ist im Sortiment des Rheingauer Familienbetriebs praktisch doppelt ausgezeichnet. Denn das „GB“ auf der Verschlusskappe lässt sich als „Georg Breuer“ ebenso lesen wie als „Grauburgunder“. Und entsprechend wertig kommt dieser Rheingauer aus dem Fundament der Qualitätspyramide daher. Der Grauburgunder „Gris“ sowie sein Schwesternwein „Rouge“ (ein Spätburgunder) werden im Stahltank ausgebaut und stellen die zugänglichsten Varianten der Burgunder-Sorten beim Riesling-Spezialisten Breuer dar. Wie auch bei ihren Spitzenlagen bleibt Theresa Breuer den niedrigen Alkoholwerten von 11,5 bis 12 Vol.-% bei diesem Weißwein treu. 2023 war dies gar nicht so leicht, denn den heißen Sommertagen und der Erwartung einer hohen Reife folgten während der Erntezeit schwere Regenfälle. Die Selektion, die man in Rüdesheim, Rauenthal und Lorch betrieb, um die Trauben des „GB“ zu lesen, machte sich aber bezahlt.
Seine Würze tritt schon in der Nase wagemutig vor; erst allmählich wird der Duft des 2023ers fruchtiger – dann aber so richtig! Aufgefächerte Birnenspalten, ein Quäntchen Walnuss und Maracujakerne werden von der Schwarzbrotkuste getrumpft. Sie erzählt vom Schieferboden mit ihrer dunklen Duftnote. Wie von Theresa Breuer gewünscht, bringt der „Gris“ auch im schwierigen Jahrgang „die leichte, fruchtige Seite der Rebsorte“ zum Vorschein. Damit passt er für die Winzerin auch kongenial „zu frischem Spargel mit Kalbsschnitzel, hellem Fleisch und zu Pasta-Gerichten“. Mit seinem zitronig verbrämtem Zug zischt der Grauburgunder nämlich förmlich über den Gaumen. Etwas Melissen-Sorbet und generell feine Würzkräuter (Salbei) garnieren den saftigen Weißwein mit einem überraschend langen Hall für die leichtfüßigen 12 Vol.-%. Fruchtig zeigen sich Birne, Ananas und auch Karambole, doch ist es die Spannung von Säure und würziger Finesse, die diesen leichten Burgunders lange nachklingen lässt. Stünde das GB auf der Verschlusskapsel für „Great Britain“, würde man dort sagen: it’s gorgeous, darling!
Ab sofort bis 2028.
Viel Raffinesse zeigt Breuers Einstiegslinie, die als „Rheingau Weine“ firmieren: Dieser „GB Gris“ kennt keine Trinksperre und erfreut mit schöner Frische