2 x 94 Punkte - JAMES SUCKLING & FALSTAFF
„Der Riesling aus der Lorcher Lage Pfaffenwies dekliniert den bekannten abgeklärten Stil des Weinguts hin zu einer Pikanz und Kühle, wie sie wohl nur in Lorch zu erzielen sind.“ – Falstaff Weinguide 2022
„Die Pfaffenwies ist schwer bewirtschaftbar, hat dafür alte Knorzen, echte Zauberstöcke!“ – Theresa Breuer
Als wir Theresa vor wenigen Jahren trafen, war der Erwerb der Lorcher Lagen brandneu – wir konnten noch keinen Wein verkosten. Daher erinnern wir uns gut an Theresas Worte, dass es nun darum ginge das Terroir zu verstehen, und wenn die Zeit reif wäre, vielleicht in 5 bis 10 Jahren, würde es auch einen Lorcher Lagenwein geben. Keiner von uns hätte wohl gedacht, dass dies gleich im ersten Jahr der Fall sein würde. Doch 2019 stimmte einfach alles, und wir möchten nicht unerwähnt lassen, dass vor allem auch Außenbetriebsleiter Hermann Schmoranz und Kellermeister Markus Lundén Theresa ermutigten, alle Pläne über Bord zu werfen und diesen Lagenwein separat zu füllen – vielen Dank! Denn er stach bei den Blindproben im Keller wohl derart heraus, wollte sich in keiner Cuvée verstecken, zeigte so starken Charakter, dass es fast frevelhaft gewesen wäre, diesen Wein als Ortswein zu füllen. „Für uns ist die Pfaffenwies auch die spannendste Lage unserer Lorcher Weinberge, weil hier die größte Vielfalt in den einzelnen Parzellen herrscht. Der Lorcher Berg funktioniert wie der Berg Schlossberg in Rüdesheim, den ja eben auch ausmacht, die ganze Varianz des Rheingaus zu verkörpern. Denn normalerweise arbeitet man im Rheingau stets in einem Korridor, im Schlossberg fassen wir aber die Dimension des ganzen Bergs in einem Wein zusammen.“ so Theresa. Beim Pfaffenwies hat man es Lagen mit einer enormen Nähe zum Rhein bis hoch unter den Wald zu tun. Eine Dimension mit 250 Metern Höhenunterschied wird hier eingefangen! Das äußerst sich auch im Boden, denn im unteren Teil der Pfaffenwies, die keiner Flurbereinigung zum Opfer fiel – übrigens Rebstöcke, die im Kernstück in den 1960ern gepflanzt wurden – prägt Schiefer die Lage, in weiter oben dann Quarzit. „Die Pfaffenwies ist schwer bewirtschaftbar, hat dafür alte Knorzen, echte Zauberstöcke!“ schwärmt die glückliche Winzerin über ihr Erstlingswerk.
Aus den rund zwei Hektar Besitz hat Theresa einen grandiosen, ja genialen Riesling gezaubert, der nun im Nachfolgejahrgang bereitsteht (und gleich sensationelle 94 Punkte im Falstaff einsammelt). Er duftet zunächst nach Pfirsich, grünem Tee und zeigt sich am Gaumen enorm verspielt. Er besitzt keine harte Struktur, die von Maischestandzeiten geprägt ist, sondern wirkt „gletschern“ und rund, ja fast poliert in seiner angenehm unsperrigen Art. Eine feine Frucht, jene von Zitronen, zieht sich durch diesen druckvollen und auch salzig-mineralischen Riesling. „Es ist in der Pfaffenwies morgens kühl, zudem hat man mehr Wasser im Weinberg, dies ergibt eine knackige Säurestruktur. Lorch ist immer gelbfruchtiger und saftig, hat aber auch etwas Salziges, weil die Rebstöcke, die hier älter als im Rüdesheimer Berg sind, niedrige Erträge liefern. Wir mussten hier gar nicht viel anders machen, konnten es aber auch nicht, weil der Weinberg bereits derartig gut eingestellt und selbstregulierend ist.“ Dieser Wein, liebe Kunden, ist die Verkörperung eines neuen Terroirs aus einem der besten Weingüter des Rheingau und – unserer Meinung nach – eine Sternstunde des Hauses Georg Breuer.
Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2024 bis 2037.
Zweiter Jahrgang für die Lorcher Pfaffenweis, die Paradelage im Neuerwerb des Weinguts Georg Breuer. Ein Riesling mit enormer Dramaturgie und Tiefe.