Kühling-Gillot
Nackenheim Riesling 1. Lage trocken 2023

Eine Erste Lage wie aus dem Bilderbuch: perfekter Terroir-Riesling mit pikanter Frucht und herrlicher Mineralität

In der Qualitätspyramide spielen die Ersten Lagen eine ganz besondere Rolle. In ihnen ist das Terroir bereits wunderbar zu erkennen, gleichzeitig sind sie meist viel früher zugänglich als die noch einmal deutlich komplexeren Großen Gewächse, die oft einige Jahre benötigen, um sich vollends zu entfalten. Bei einem Topweingut wie Kühling-Gillot kommt noch hinzu, dass hier bereits die Ersten Lagen von so exquisiter Qualität sind, dass man gern zu ihnen greift und – das ist ein sehr wichtiger Nebeneffekt – den Großen Gewächsen im Keller noch etwas Zeit lässt, um zu absoluter Hochform aufzulaufen. Davon abgesehen, dass wir bei den Ersten Lagen über Weine sprechen, die preislich noch in einem erschwinglicheren und damit sympathischeren Segment liegen. Die Trauben für den Nackenheimer Riesling des biodynamisch arbeitenden Weinguts wachsen auf der mächtigen Tonschieferbank des „Roten Hangs“, die hier an die Oberfläche drückt, um ein paar Kilometer weiter südlich bei Nierstein wieder unter der Erde zu verschwinden. Der Urgesteinsboden speichert die Wärme des Tages, während die Nachtwinde aus den Seitentälern einen kühlen Kontrapunkt setzen. Zusammen mit dem Einfluss des am Fuße des Hangs fließenden Rheins und den unterirdischen Wasseradern entsteht ein außergewöhnliches Terroir, das wunderbar mineralische Weine hervorbringt. Die Trauben für den Nackenheimer Riesling werden von Hnad gelesen, nur reife, gesunde Trauben gelangen in die Kelter. Der Ausbau erfolgt auf der Feinhefe im Stück- und Doppelstückfass – wir sprechen hier von 600 beziehungsweise 1200 Litern. Der Wein duftet intensiv nach gelben Früchten, Pfirsich und Nektarien sind dabei, auch reifer Apfel, Limette und etwas Minze, vor allem zeigt sich bereits in diesem jungen Stadium eine herrlich geschliffene Mineralität, der Tonschiefer ist präsent, das ist heißer Stein genau wie etwas Rauch. Am Gaumen dann eine herrliche Kombination aus vibrierender Säure, wohl dosiertem Druck, pikanter Frucht und zarten Phenolen. Das ist sehr würzig, sehr dicht und bereits sehr erwachsen – insgesamt ein sehr beeindruckender Wein, der uns die Wartezeit auf die Großen Gewächse extrem versüßt! Übrigens: Wer mag, kann diese Erste Lage locker zehn Jahre weglegen – das Potenzial ist dafür auf jeden Fall vorhanden.

Ab sofort und bis 2035.