Raumland
Zerozzante - Cuvée No.4 Trauben-Rhabarber-Secco (alkoholfrei)

Auch „ohne“ lässt Raumland nichts aus! Ein Vergnügen!

Ein Winzer, insbesondere einer, der sich wie Volker Raumland auf Sekt spezialisiert, hat es schwer, sich bei alkoholfreien Getränken gegen eine Industrie durchzusetzen, die allseits verfügbare, extrem günstige und gefällige Produkte bereitstellen kann und den „schnellen Griff“ ins Supermarktregal so unverschämt einfach macht, dass wir alle da schon mal verschämt zugegriffen haben. Die Antwort auf diese Situation lautete für Raumland schon vor 25 Jahren. „Handwerk!“ Diese Zeitspanne zeigt, dass die Antwort laut und durchdringend genug gewesen ist, ein Publikum zu erreichen, das aus welchen Gründen auch immer, bei Alkoholfreiem keine Kompromisse machen möchte. Hier geht es nicht um Verlegenheitslösungen für Kraftfahrer oder dergleichen – hier ist alkoholfreier Genuss einfach mal aus Sicht eines Winzers gedacht, der schließlich viele Tage im Jahr in seinen Reben verbringt, Unmengen an unvergorenen Weinbeeren probiert, deren Primäraromendichte liebt und sich ganz sicher immer wieder überlegt, wie viel von diesem Reichtum er in Gestalt eines schlichten Saftes an seine Kunden bringen könnte.

Raumlands Überlegungen waren simpel. Es sollte nichts „entstellt“ werden (die Erhitzung, Zugabe irgendwelcher Mittelchen zur Konservierung oder Schönung sind Tabu). Kaltsterile Pressung war also der Weg und vorangehend das, was Winzer sowieso bei der Lese zu tun gelernt haben: die sorgfältige Selektion. Im Falle der Zerozzante Cuvée No. 4 gingen die Überlegungen noch einen Schritt weiter: Der Wunsch nach viel Fruchtaromen fordert die Lese bei voller Reife. Zu diesem Zeitpunkt haben Trauben allerdings schon so viel Zucker produziert, dass deren klebrig-süßer Saft sich nur mit Mühe unverdünnt (Raumland will kein Wasser zusetzen!) über längeren Zeitraum genießen lässt – schon gar nicht, wenn er zu einem Essen gereicht wird. Hier kommt der Rhabarber ins Spiel: seine erquickende Säure (die ungesüßt ebenfalls anstrengend werden kann) und sein Körper-gebendes Tannin beleben den Traubensaft, nehmen ihm jede Schwere, und das Rhabarber-Aroma ist in Weinen völlig selbstverständlich.

So kommt es also, dass alles, was uns aus dem Glas so entgegen strömt (Vorsicht beim Öffnen der Flasche, da ist ordentlich Druck drauf!) nach Wein duftet und man die aus Vergärung stammenden Aromen gar nicht vermisst. Neben Rhabarber sind da also deutlich Himbeere, Quitte, Zitrone, Rosine und sogar Blütentöne und Nüsse zu erschnuppern und am Gaumen ist die Süße so gemildert von Säure (und umgekehrt!), dass sich echter Trinkfluss einstellt. Über Raumlands intime Kenntnisse der CO2-Perlenmagie muss man kein Wort verlieren – ja!, der Sprudel wirkt nicht zugesetzt! Wer bitte sagte jemals: „Also von diesem Saft könnte ich eine zweite Flasche trinken“? Wir! Und wir sagen das gerne!

Ab sofort bis mindestens 2024.