Scheurebe: der Sauvignon Blanc aus der Heimat
Für die Scheurebe brennen die Kellers (Julia Keller ist Florians Schwester!), und für die Scheurebe brennt der Seehof. Beide Betriebe sind gefühlt seit Urzeiten starke Botschafter dieser vielseitig interpretierbaren Rebsorte. Und auch wenn wir den Sauvignon Blanc lieben: Die Scheurebe steht in ihrer Aromatik und Struktur der internationalen Rebsorte in Nichts nach, ist dafür aber hier zuhause. Von rund 1.483 Hektar Rebfläche deutschlandweit, verzeichnet Rheinhessen mit 733 Hektar rund die Hälfte. Weitere Weinberge finden sich noch in der Pfalz sowie in Franken.
Allerdings hat diese etwas divenhafte Rebsorte auch ihre Ansprüche. Die Kalkterrassen, auf denen sie gedeiht, bieten ihr die Bühne, auf der sie sich als ein mehr nur als grasigfruchtiger Weißwein präsentiert. Die trocken ausgebaute und federleichte Scheurebe liefert nämlich bereits mächtig viel Terroir-Abdruck. Das Bouquet zeigt sich zunächst würzig und wild, profitiert momentan von etwas Luft, damit es sich von der würzigen Seite hin zur Frucht wandelt. Am Gaumen haben wir bereits eine glockenklare Aromatik nach rosa Pampelmusen, Sanddorn und reifen Birnen, die von einer würzigen Komponente und kalkiger Textur unterlegt ist. Seehofs Scheurebe ist ein kristalliner und präziser Weißwein, ein charakterstarker Sommerwein, der allerdings widerstandslos über den Gaumen gleitet. Klare Kaufempfehlung unsererseits! Leider immer äußerst schnell vergriffen, da es bedauerlicherweise nur wenige tausende Flaschen davon gibt …
Zu genießen ab sofort bis 2038.