Seehof
Westhofener „M“ Riesling trocken 2023

Mineralischer Riesling-Genuss zu einem überragend fairen Preis!

Kleine Kinder tun sich oft ein bisschen schwer: Ständig werden sie an den älteren Geschwistern gemessen, und man erzählt ihnen, was die so alles besser können (was kein Wunder ist, sie sind ja auch „schon groß“). Das ist natürlich maximal ungerecht, ganz davon abgesehen, dass sich die Geschichten oft genug ins Gegenteil verkehren und die einst Kleinsten und immer noch Jüngsten mit der Zeit nun vieles besser können als die Großen. Beim Westhofener Riesling „M“ von Seehof wird das sicher nicht geschehen, der große Bruder ist einfach zu groß, ein echter Morstein eben: Paradelage, reine Südexposition mit kalkhaltigem Tonboden und unterirdischen Wasseradern, die für eine exzellente Versorgung der Reben selbst in heißen Sommern sorgen. Das legendäre Terroir gilt nicht wenigen als eine der schönsten Rieslinglagen in Deutschland überhaupt, weil hier so wunderbar salzig-mineralische Weine wachsen. Die Latte also, die liegt sehr hoch!

Allerdings hat sich der „junge Morstein“ längst einen festen Platz bei Ihnen, liebe Kunden, erarbeitet und gehört, analog zum Riesling „von der Fels“ von Florians Schwager Klaus Peter Keller, zu seinen beliebtesten Weinen. Denn man bekommt hier einfach mächtig viel Wein fürs Geld! Die „Fanbase“ ist hier enorm, und das weiß auch Florian, der den sympathischen Seehof-Familienbetrieb bereits in vierter Generation führt. Das Ding muss also sitzen! Im Jahrgang 2023 konnte Florian beim Riesling in die Vollen gehen („Beim Riesling war der Jahrgang unkompliziert, Botrytis kein wirklicher Faktor.“), den „M“ hat er wie gehabt komplett im Stahltank ausgebaut.

Bereits das Bouquet zeigt sich – typisch Morstein – eher dunkel und reduziert. Ein Hauch gelbe Frucht wird hier von angenehm rauchigen Noten umspielt, auch etwas gerösteter Sesam liegt im Glas. Am Gaumen erweist sich der Riesling dann ungemein zupackend, besitzt aber die typische Glätte des 23er-Jahrgangs. Die Säure ist perfekt integriert, der knochentrockene Ausbau trägt zum stahligen Gesamtbild bei. Ein Hauch noch grüner Ananas blitzt auf, doch bleibt die Frucht eher dezent im Hintergrund. „Morstein ist anfangs immer schwer zu greifen.“, bestätigt uns Florian. Das ist ein hochdramatischer Riesling, und wir sind enorm froh, dass es für 2023 endlich wieder das „richtige Material“ gab, denn im Vorjahr mussten wir – äußerst schmerzlich sowas! – auf den „M“ verzichten. „Die Natur wollte nicht, es hat einfach nicht sollen sein.“, konstatiert Florian, der auch dieses Jahr rund 15 % weniger Riesling eingefahren hat.

Ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2026 bis nach 2035.