Wagner-Stempel
Riesling EMT trocken 2022

„Der „EMT“ von Daniel Wagner stammt aus einer Einzelparzelle in der Lage Heerkretz, deren Rebstöcke etwa 50 Jahre alt sind.“ – Robert Parker Wine Advocate

100 Punkte: „In a vintage as extreme and complex as this it re- quires an ideal situation in the vineyard and great determina- tion to reach the very pinnacle and this dry riesling has all the stone fruit concentration mineral intensity and brilliance that the grape is capable of plus an almost supernatural youthful vitality. Try to be patient but that’s difficult because this wine is also so incredibly sensual.“ – James Suckling

96 Punkte: „The 2022 Riesling EMT is from the most exposed parcel of the Heerkretz The nose holds ripe apricot and still a certain amount of yeasty funk, but this dissipates to reveal austere, salty stoniness colored by iron oxide. The palate is immediately buffered with porous stone, smooth, salty and redolent of lemony-wet sun warmed rocks. A rich yet toned, taut, stony and bone-dry finish evokes tangerine and iron oxide.“ – Vinous

Im August haben Cathrin und Daniel Wagner nicht nur 30 Jah- re Weinbau gefeiert, sondern obendrauf eine Werkschau aller Großen Gewächse aus der Paradelage, der Heerkretz, vorge- stellt.WirwarenvorOrtunddurftenunsdurch20JahreHeer- kretz verkosten. Beeindruckend ist dabei, welch Konstanz jener Riesling über zwei Dekaden bewies. Wer Herkunft schmecken möchte, die nicht von kellertechnischen Evolutionen verän- dert wird und die pure Lage im Glas wünscht, findet hier einen Leuchtturm des Terroirgedankens vor!

Der Versteigerungswein „EMT“ stammt aus der Ursprungspar- zelle des Großen Gewächs Heerkretz. „EMT“ ist wie oft vermu- tet kein Akronym, sondern schlicht der Nachname des Siefers- heimer Besitzers, von dem Daniel Wagner die Parzelle erwarb.

Ihm zu Ehren benannte er seinen Spitzenriesling aus dem nur 30 Ar kleinen Filetstück. Daniel markiert hier die Stöcke der über 50-jährigen Reben, die dann in einem Lesegang für den Verstei- gerungswein eingefahren werden. 360 Flaschen – so viel wie im Vorjahr – gelangen im Jahrgang 2022 zur Auktion.

Weil er so fein ist, baut Daniel Wagner seinen „EMT“ stets komplett im Stahltank aus. Er ist der Meinung, dass dies der Reinheit des Weins noch besser entspricht, seine Präzi- sion erhält, besonders in warmen Jahrgängen. Und so wirkt der EMT bei unserer alljährlichen Fassprobe auch stets eine Spur feiner als die Heerkretz. Man spürt die Dichte der alten Reben, die etwas höhere Grundreife des Ausgangsmaterials und die mineralische Ader, die im Wein pulsiert. Er liegt aro- matisch nahe am Heerkretz, doch jede Facette ist hier eine Spur runder, dabei feiner und stärker konturiert – was ihn letztlich vom GG abhebt. 2015 war der Premierenjahrgang, den Stuart Pigott (James Suckling) auf Anhieb mit 99 Punkten bewertete. Die Besonderheit der Lage: Porphyr- fels mit leichter Auflage von steinigen Lehmböden, die dem Riesling seine so markante Würze verleihen.

Der „EMT“ wirkt beeindruckend fein und präsent im Glas. Die Frucht springt einem hier nicht entgegen, viel mehr schleichen sich allerlei subtile Zitrusno- ten heran: Limetten, gelbe Pampelmusen und auch ein Hauch Sternfrucht, allesamt unterlegt von nas- sem Meersalz (übrigens jene Aromenwelten, die man in zwei Dekaden Heerkretz je nach Jahrgang eindrucksvoll vorfindet!). Ausgebaut im 600 Liter Stahltank, erinnert der „EMT“ im Jahrgang 2022 Daniel Wagner an seinen 2018er, wie er bei unserer Fassprobenverkostung im Weingut anmerkt, doch siedelt er den aktuellen Jahrgang qualitativ sogar noch etwas höher an. Die Mineralität wird hier in den Fokus gerückt, wobei keine Ausbaumethode vom Grundwein ablenkt. Ein Riesling, der die ab- solute Erhabenheit ausstrahlt!