Wagner-Stempel
Siefersheim Riesling „Porphyr“ trocken 2023

„Der „Porphyr“ Riesling Siefersheim ist einer der größten Werte der gesamten Riesling-Welt!“ – Gerhard Retter

Sie zählt zu unseren „Lieblingslinien“ aus Deutschland: Wagner-Stempels Trio der Terroir-Rieslinge vom Porphyr, Melaphyr und Rotliegenden. Diese Rieslinge stellen im Prinzip die Vorstufe zu den Großen Gewächsen dar, besitzen daher eine besondere Attraktivität. Analog zu Klaus Peter Kellers Riesling „Von der Fels“, Frank Schönlebers „Halgans“ oder Tim Fröhlichs „Schiefergestein“ und den Interpretationen unterschiedlicher Böden aus dem Hause Rebholz, handelt es hier um eine Art „Kleines Großes Gewächs“. Daniel Wagner kann dies zu Recht und voller Stolz betonen, stammt dieser Wein im Jahrgang doch aus den beiden Großen Lagen „Heerkretz“ (85 %) und „Höllberg“ (15 %).

Die sehr steinige und windoffene Partie aus der Heekretz verleiht dem Riesling am Gaumen eine mineralische, ja steinig-griffige Textur bei moderater Säure. 2023 lieferte bildhübsche Rieslingtrauben, die Daniel Wagner hälftig in Stückfässern und im Stahl ausbaute. Siefersheim hat dieses Jahr eine Sonderstellung in Rheinhessen, bekamen die Lagen hier doch glücklicherweise deutlich mehr Regen ab als in anderen Teilen des Anbaugebiets. Das Ergebnis sind brillante Rieslinge der Extraklasse. Der „Porphyr“ duftet intensiv nach gelben Früchten, allen voran Pampelmusen, etwas Zitrusfrucht und Birnen. Eine feine Rauchigkeit ummantelt die Frucht. Am Gaumen erweist sich der Riesling als wunderbar anschmiegsam und poliert. Eine hauchfeine Phenolstruktur verleiht dem Wein grip, doch beeindruckt vor allem die Klarheit und seidige Haptik am Gaumen, die je länger man den Riesling im Mund kreisen lässt, auch eine feine Cremigkeit besitzt. „Porphyr ist dieses Jahr der komplexeste Ortswein, der Melaphyr hingegen total puristisch.“ (Daniel Wagner). Wir jedenfalls können uns an diesem herrlich intensiven Riesling, der so klar strahlt, gar nicht satt trinken!

Daniel Wagners Terroir-Linie überzeugt uns von Beginn unserer Zusammenarbeit im Jahr 2017 an – und wie wir seit einiger Zeit mit großer Freude erleben, erfahren diese für noch relativ kleines Geld verfügbaren Klasse-Weine (und zukünftigen GG-Anwärter) eine richtiggehende Renaissance: Steigende Nachfrage und größtes öffentliches Interesse, gerade auch in den sozialen Netzwerken, wo diese Trouvaillen wegen ihres herausragenden Preis-Genuss-Verhältnisses in Windeseile weiterempfohlen werden, legen davon Zeugnis ab. Kein Wunder, haben sich bei Deutschlands besten Winzern diese Orts- und Erste-Lagen-Weine (die aber häufig aus GG-Lagen stammen) doch derart weiterentwickelt, dass heute die Besten ihrer Art zum Teil mehr Tiefe, Brillanz und Potenzial aufweisen als so manches Große Gewächs, das man noch vor rund einem Jahrzehnt kaufen konnte. Daniel Wagner: „Der Porphyr ist die Visitenkarte für unseren Hausstil.“ Sein „Porphyr“ zählt für uns von Anfang an zu den schönsten Interpretationen eines deutschen Klasserieslings unterhalb der Großen Gewächse.

Mit unserem Lob sind wir nicht alleine. Wir zitieren Sommelier und „Cordobarista“ Gerhard Retter, der beim Genuss eines Jahrgangsvorgängers den Nagel auf den Kopf traf: „Meine Liebe sei hiermit beurkundet und verbrieft, ach was, sie sei vertrunken! Einzige Frage die bleibt? Sind/werden diese fantastischen Ortsweine die größten Feinde oder die größten Fürsprecher der Großen Gewächse?“

Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2025 bis etwa 2041.