DE-ÖKO-022
Eines der besten Großen Gewächse von 2023!
Daniel Wagner hat im Jahrgang eine der besten Riesling-Kollektionen des Jahrgangs 2023 eingefahren. Gute Wasserversorgung dank regionaler Regenschauer ermöglichten sensationelle Rieslinge. Dabei gestaltete sich das Jahr alles anderes als leicht, Außenbetriebsleiter Oliver und Daniel sprechen von einer „Oper in zwei Akten“ mit einer fünfwöchigen Lese ohne Rast. Wir werte Kunden, dürfen dafür diese Juwelen im Glas genießen und dieses Jahr lohnt sich dies besonders. Das Weingut Wagner-Stempel hat für uns den besten Höllberg der Gutsgeschichte und eines der schönsten Großen Gewächse, die wir dieses Jahr im Glas hatten, eingefahren.
Der Höllberg an sich ist ein überschaubarer Rebhang von rund einem Kilometer Ausdehnung auf 160 bis 220 Metern Höhe. Das Kernstück, der zentrale Bereich, gehört zum Weingut Wagner- Stempel. Vor über 250 Millionen Jahren wurde hier magmatische Masse hochgedrückt, es gab eine tektonische Verwerfung. Die über die Jahre verwitterten Böden bestehen aus Quarz-Porphyr bzw. Rhyolith. Nur eine kleine Lehmauflage im oberen Bereich deckt diese ab, wohingegen sich der Lehm am unteren Hangende ansammelt und dort eine dickere Auflage bildet. Es ist gemeinsam mit der Heerkretz Daniels Paradelage, deren Bodenstruktur automatisch vorgibt, welche Rebsorten hier idealerweise zu stehen haben. Im unteren Bereich gedeihen noch die Burgundersorten, doch ganz oben, da wurzelt und kämpft sich nur noch der Riesling durch den steinigen Boden. Von hier kann man einen schönen Ausblick auf das romantische Örtchen Siefersheim genießen, wo sich einst schon die Römer ansiedelten. Das kam nicht von ungefähr, hat Porphyr doch die Eigenschaft, Regenwasser direkt durchzulassen, kann dies kaum sammeln. Das Wasser sickert und fließt durch den Hang ab und sammelt sich an dessen Fuße, wo das heutige Dörfchen liegt.
Dieses Terroir ist in Rheinhessen einzigartig. Der süd-südöstlich ausgerichtete Höllberg genießt viele Sonnenstunden. Verwitterter Porphyr und die zahlreichen Steine speichern hier die Wärme. Zudem ist der Höllberg gut windgeschützt. Und so fällt der Riesling hier vergleichsweise runder und kraftvoller aus als der aus der Heerkretz. Gelbfruchtigkeit und Kraft sind typisch für dieses Terroir.
2023: Normalerweise hebt sich der Höllberg von der kantig-mineralischen Heerkretz deutlich ab. Er ist immer das rundere, etwas kraftvollere Große Gewächs mit deutlich intensiverer Frucht. Was das Dellchen bei Dönnhoff von der Hermannshöhle unterscheidet, gilt auch für das Verhältnis Höllberg und Heerkretz. Dieses Jahr zeigt sich der Höllberg allerdings von einer mineralischen Ader durchzogen, die wir so in den Vorjahren nicht in dieser Ausprägung erlebt haben. Ausgebaut in rund einem Drittel großen Holzfässern und der dominierenden Partie im Stahl, duftet es hier rauchig aus dem Glas. Wir haben gerösteten Sesam, etwas flintige Noten von Feuerstein und eine ungemein zarte Reduktionsnote. „Es ist der kühlste und leichteste Höllberg, den wir jemals gemacht haben“, meint Daniel Wagner. Zustimmung! Wir erbeten uns noch den Zusatz eines weiteren Superlativs: Nach unserem Geschmack ist es auch der Beste Höllberg der Gutsgeschichte! Dieser feiner grip am Gaumen, die salzige Ausprägung, welche die oftmals gelbe Frucht der Lage im Zaum hält sowie die innere Balance dieses Weins sind magisch! Ein ganz großer trockener Riesling und eine der großen Entdeckungen unserer Reise. Die Partie für das Große Gewächs stammt übrigens aus den beiden Urparzellen, „Lenz“ und „Auf der Mauer“ mit ihren bis 40 Jahre alten Reben!
Zu genießen ab sofort, ideal ab 2028. Höhepunkt bis nach 2045.
In der Magnumflasche: Ein grandios saftiges Großes Gewächs. Wagner-Stempels wärmste Lage zeigt sich enorm generös. Selige Rheinhessen-Harmonie.