DE-ÖKO-022
Die Heerkretz steht nun auch für großen Rotwein!
Als die „bemerkenswerteste Neuerscheinung im Bereich des deutschen Pinot Noir seit vielen Jahren.“ stufte James Suckling Daniel Wagners Debütjahrgang des Großen Gewächs vom Spätburgunder aus der Siefersheimer Heerkretz ein und vergab 96 Punkte! Die Reben reifen direkt neben der „Emt“-Parzelle aus welcher Wagner-Stempel den Versteigerungsriesling erntet. „Es handelt sich um einen virösen Weinberg“ erklärt uns Daniel. Er ist anfälliger für geringe Erträge und genau dies erlaubt mitunter derartig exzellente Qualitäten. „Der Siefersheimer Spätburgunder sowie die Heerkretz reifen in den besten Fässern, die man so am Markt erwerben kann.“ Daniel nutzte die ruhigeren Corona-Jahre um sich seinem Hobby, dem Spätburgunder, intensiver zu widmen, forscht, probierte aus und lernte enorm dazu. Das schmeckt man und zwar jedes Jahr, denn die Erkenntnisse sind ungleich sprungartiger als beim Riesling wo der Sieferheimer Meister auf Erfahrungen aus mehreren Jahrzehnten zurückgreift. Mit dem Jahrgang 2022 kommt hinzu, dass wir, tatsächlich frei von Übertreibung, einen der schönsten Rotweinjahrgänge des deutschen Weinbaus verzeichnen. Einer großen Chance für Spätburgunder aus Deutschland seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu beweisen. Einer diese bildhübschen Vertreter ist das Große Gewächs von Wagner-Stempel. Hier beweist Daniel, dass die Heerkretzt nebst Riesling gewiss auch großes Potenzial für Spätburgunder besitzt. Die etwa 25 Jahre alten Reben erbrachten niedrige Erträge und reifes Traubenmaterial. Rund 50 % Rappenanteil spendierte Wagner, waren die Stengel doch schön reif. Beim Holz setzt der Rheinhesse ganz auf Understatement, nur 10 % neue Fässer kamen zum Einsatz. Auch hat Daniel die Trauben zuvor nur behutsam mit einer Korbpresse gekeltert und dabei nur leicht angedrückt, sodass ein sehr ätherischer Saft entstand.
Im Glas zeigt sich der Spätburgunder offenherzig mit feinen Kakaobohnennoten, schwarzen Johannesbeeren und Schwarzkirschen. Eine feine Würze, vermutlich von den Rappen herrührend, sorgt für eine angenehme Frische. Und dann ist da noch diese feine Kopfnote von Himbeeren, die dem ganzen Raum verleiht – großartig! Am Gaumen erweist sich die Heerkretz als höchst saftig und besitzt tatsächlich eine feine Rauchigkeit wie wir sie auch vom Riesling kennen. Ein Hauch Bitterschokolade sorgt für Erdigkeit und Tiefe. Die hohe Grundreife verleiht dem Wein einen kräftigen Körper und beachtliche Zugänglichkeit. Wer sich gedulden kann sollte diesem Wein gerne noch ein bis zwei Winter im Keller spendieren, dann wird der feine Wein noch mehr seines Potenzials offenbaren. Für den sofortigen Genuss gibt es ja ohnehin den nicht minder empfehlenswerten Siefersheimer Ortswein!
Großer Spätburgunder. Höhepunkt wohl ab 2025 bis 2035+.
Die Siefersheimer Heerkretz erstrahlt neben dem Riesling nun auch in Rot: geniales Großes Gewächs vom VDP-Weingut Wagner-Stempel (Rheinhessen).