Schnaitmann
Grauburgunder „Steinwiege“ trocken 2023

Duftig, elegant und griffig – Rainer Schnaitmanns Grauburgunder „Steinwiege“ geht ganz eigene Wege!

Den Grauburgunder als einfache Rebsorte zu bezeichnen, würde ihm nicht gerecht. Und doch werden aus ihr vor allem einfache Weine gekeltert. Das gilt übrigens auch für den Chardonnay, denn beide Sorten sind recht genügsam. Beim Chardonnay fällt es nur nicht so auf, weil es eben auch die anderen, die großen Weine aus der Sorte gibt, und das nicht zu knapp. Beim Pinot Gris sind es weniger große Weine, aber es gibt sie. Einen der besten Grauburgunder überhaupt macht Rainer Schnaitmann mit dem Großen Gewächs aus dem Lämmler. Dann gibt es noch den Grauburgunder „Bergmandel“ und schließlich die „Steinwiege“, die in der Qualitätspyramide die Basis bildet. Es ist also eigentlich ein Gutswein aus verschiedenen Lagen, die alle vom Gipskeuper geprägt sind. Kaum zu glauben, dass dieser Grauburgunder „Basis“ sein kann. Denn mit den hierzulande in dieser Kategorie üblichen Weinen hat er nichts zu tun. Diese „Steinwiege“, ist ein Charakterwein, das Ergebnis von viel Arbeit im biologisch zertifizierten und biodynamisch bewirtschafteten Weinberg und von ebenso viel Überlegung im Keller. Schließlich hat Schnaitmann den Wein so gelesen, dass er bei einem Ertrag von 60 hl/ha und 13 Vol.-% gute 6,2 Gramm Säure bei 2,7 Gramm Restzucker aufweist. Er ließ ihn in Halbstückfässern und im Edelstahltank spontan vergären, wo er auch ausgebaut wurde. Die Standzeit des im intensiven Strohgelb leuchtenden Grauburgunders war nicht allzu lang, aber gerade so, dass er am Gaumen eine feine Tanninstruktur aufweist.

Noch nie war dieser Pinot Gris so fein wie heute! Der 2023er ist enorm duftig, erinnert an Wiesenblumen und Kräuter, an reife gelbe Äpfel und Birnen, mit einem Hauch von Fenchelpollen, Heu und Mandeln. Er wirkt elegant, sinnlich und einladend. Und das nicht nur in der Nase, sondern auch am Gaumen, wo zunächst die cremige Textur mit leichtem Griff begeistert, dann die lebendige Säurestruktur und die beeindruckend vielschichtige Aromatik von heller Frucht, zitrischen und säuerlichen Noten und Kräutern. Vom „Grauburgunder-Klischee“ ist hier nichts zu spüren. Ein in sich stimmiger, vielschichtiger und dennoch kurzweiliger und trinkfreudiger Wein mit leichter Salzigkeit im langen Abgang. Wir würden ihn als Allrounder auf hohem Niveau bezeichnen, der zu Maultaschen ebenso passt wie zu anspruchsvollen Fisch-, Gemüse- und Pilzgerichten. Und ganz eindeutig ein Lieblingswein für jeden Tag!

Ab sofort und sicher bis 2029.