Die pure Verführung eines balancierten Moulin à Vent
Die Reben, die Fabien Duperray für seinen 2013er „Moulin à Vent“ verwendet, stammen hauptsächlich aus Parzellen, die an Chénas angrenzen. Das hat den Vorteil, dass der Wein deutlich früher geschmeidig wird als der aus Lagen Richtung Fleurie. Die Reben sind im Durchschnitt älter als 50 Jahre, manche erreichen sogar das Alter von 100 Jahren! Sie sind in einer Dichte von 10.000 bis 14.000 Stöcken pro Hektar angelegt. Gewirtschaftet wird zertifiziert biologisch, auch wenn Duperray auf das Bio-Logo auf seinen Etiketten verzichtet. Zudem lässt er einige biodynamische Methoden mit einfließen. Alle Arbeiten im Weinberg werden händisch ausgeführt, selbst das Jäten von Unkraut und das Hacken. Wie es im Beaujolais üblich ist, werden ganze Trauben in macération semi-carbonique in konisch zulaufenden Holzfermentern vergoren. Die Maischegärung verlief bei diesem Wein über drei Wochen. Danach erfolgte der Ausbau erst in kleinen gebrauchten Fässern, dann im Edelstahl über insgesamt 18 Monate. Duperray veröffentlicht seine Weine erst dann, „wenn sie so weit sind“. Beim 2013er Jahrgang sind es zehn Jahre geworden. Er geht aber davon aus, dass seine besten Weine für 50 bis 70 Jahre Potenzial besitzen.
Der „Moulin à Vent“ ist der Wein, der unter seinen Crus als Erster probiert werden sollte, da er am frühesten den Stil des Hauses verdeutlicht. Der rubinrote, recht dichte Wein duftet dunkel und erdig nach Pflaumen und Pflaumenkernen mit Zimt, schwarzen Kirschen, etwas Torf und Unterholz. Dazu kommen florale Noten von Heckenrosen sowie eine frische Note von Blutorangen. Am Gaumen ist das ein voller, runder und saftiger Wein mit einer beeindruckenden Tiefe. Auch hier findet man zum einen die saftige, dunkle und fleischige Frucht, zum anderen wieder erdige Töne, die von einem festen, aber feinkörnigen und reifen Tannin noch unterstrichen werden. Der Gamay erreicht hier eine beeindruckende Struktur und Statur, die viel fester wirkt, als man es beispielsweise vom Pinot Noir aus dem Burgund kennt – ein hervorragender, ja grandioser Ortswein!
Ab sofort (es lohnt sich dennoch, den Wein zu karrafieren) und bis 2043+.
„Moulin à Vent“ heißt der Ortswein von Jules Desjourneys aus der gleichnamigen Appellation. Der 2013er-Jahrgang ist dicht, fest gewirkt und komplex.