Der beste „Les Michelons“, den Dupperay bisher erzeugt hat. Ein großartiger Wein! 97 Punkte – Robert Parker WINE ADVOCAT
Es gibt Weine, in deren Duft man sich verlieren kann. Der 2019er-Les Michelons von Fabien Duperray ist ein solcher Wein. Denn dieser Moulin à Vent atmet eine faszinierende Tiefe, ohne dabei verkopft oder gewollt komplex zu wirken. Er besticht durch Finesse und subtile Aromen von Pfingstrosen, Kirsch- und Himbeersaft, die sich mit einer Mischung aus Unterholz, Rappen, gemahlenem Eisenstein und etwas geräuchertem Fleisch vermischen. Darüber liegt eine klare, jugendliche Reduktion, die sich an der Luft schnell verflüchtigt.
Fabien Duperray, Liebhaber und Händler feinster Burgunder, hat in den letzten 17 Jahren einen Stil entwickelt, der sich immer am Burgund orientierte, sich aber von einer gewissen Opulenz zu immer mehr Finesse entwickelte. Dazu musste er an vielen Stellschrauben drehen. Eine davon ist die biologische Bewirtschaftung der Weinberge mit biodynamischen Elementen, wie sie auch in den beiden Parzellen zum Einsatz kommt, die Duperray für seinen Les Michelons nutzt. Die eine Parzelle ist über 60, die andere über 100 Jahre alt. Es ist ein fantastisches, privilegiertes Hang-Terroir. Bevor er es übernahm, war es Teil der Cuvée Vieilles Vignes von Lapierre und war auch dort schon lange von jeglicher Chemie verschont geblieben. Das Weingut hat Fabien 2009 zertifizieren lassen, aber ein Bio-Label findet man bei ihm ebenso wenig wie bei Romanée-Conti (die auch schon lange zertifiziert sind). Mit dem Bio-Weinbau habe er nicht begonnen, um die Welt zu retten, sondern um besseren Wein zu machen. Trotzdem war ihm die Zertifizierung wichtig, denn er will nichts behaupten, was man nicht nachprüfen kann was wir sehr sympathisch finden. Alles, was Duperray macht, hat Hand und Fuß und soll zum bestmöglichen Wein führen. Daher ist im Weinberg alles Handarbeit , auch das Jäten und Hacken, ebenso die Lese, was bei der Qualität seiner Weine selbstverständlich ist. Die Erträge liegen nie über 35 hl/ha, eher deutlich darunter. Auch die Stockdichte in den Parzellen dieses alten Clos, der durch seine Lage und die Nähe zum Dorf deutlich an das Burgund erinnert, ist mit 10.000 und 14.000 Stöcken pro Hektar burgundisch. Um ehrlich zu sein: Der Wein ist es auch, und man muss im Burgund in dieser Preisklasse lange suchen, bis man heute einen Wein findet, der das Niveau von Les Michelons erreicht. Die Trauben wurden als Ganztrauben in einer <em>macération semi-carbonique</em>, also ganz klassisch nach Beaujolais-Art, in konischen Holzfermentern über drei Wochen vergoren und dann zunächst in Edelstahl, dann in Wine-Globes, speziellen Glasballons, über 18 Monate ausgebaut. Der vollständige Verzicht auf Holz seit dem Jahrgang 2015 ist Teil der Entwicklung von Duperray, mit der er sich deutlich vom Burgund abhebt. Duperray hat jedoch nicht den Eindruck, dass die Weine durch den Verzicht auf Holz etwas einbüßen. Er sieht ein Plus an Finesse und Präzision und ist sich sicher, dass die Weine auch ohne Holz 50 Jahre und älter werden können.
Probiert man den granatroten, recht transparenten Les Michelons und das sollte man auf jeden Fall tun , kann man durchaus den Eindruck gewinnen, man habe eine Cuvée aus Gevrey-Chambertin und Hermitage im Glas. Der Wein hat Fülle, Fleisch, Saft und Würze, Sinnlichkeit und Kraft, aber eben auch eine für den Granit so typische Frische und drängende Säure, die eine beeindruckende Durchschlagskraft hat und eine Form von Mineralität in den Wein bringt, die das Burgund nicht liefern kann. Das ist die große Stärke dieses Terroirs und macht es in Verbindung mit der Rebsorte einzigartig. Duperray gelingt es, dies immer klarer und subtiler herauszuarbeiten. William Kelley gibt diesem tiefgründigen, langen, intensiven, aber auch agilen und tänzerischen Wein (a strikingly sensual, vibrant wine that numbers among Duperrays greatest hits to date) im Wine Advocate verdiente 97 Punkte!
Die Karaffe ist hier momentan recht sinnvoll: Der Wein hat sicher noch weitere 30+ Jahre der Entwicklung vor sich.
Fabien Duperrays Moulin-à-Vin Les Michelons 2019 ist einer der ganz großen Weine des Beaujolais. Ein sinnliches, komplexes Meisterwerk!