Was für ein Fleurie: saftig, fleischig und kirschig, würzig und steinig und dabei seidig, rund und nobel!
Die Lage Les Moriers bildet den Übergang von Fleurie Richtung Moulin à Vent, was man von der Kuppe des Hügels aus unschwer erkennen kann. Fabien Duperray besitzt in dieser 47 Hektar großen Lage eine Parzelle, die am oberen Hang liegt und nach Südosten ausgerichtet ist. Man findet dort die typischen tiefgründigen Granitböden von Fleurie. Für Duperray ist Fleurie das Nonplusultra, wenn es um einen „Beaujolais“ mit Finesse, Eleganz und Alterungsfähigkeit geht. Außerdem betont er die gleichmäßige Qualität aller Lagen, die sich charakterlich nur durch die Höhe und die Ausrichtung unterscheiden. Die Reben in Les Moriers sind etwa 70 Jahre alt und weisen eine Stockdichte von 10.000 bis 14.000 pro Hektar auf. Das ist also klassische burgundische Dichtpflanzung. Jeder Arbeitsschritt im zertifiziert biologischen Weinberg wird von Hand ausgeführt. Dazu gehört natürlich auch die Handlese, bei der jede einzelne Beere, die nicht perfekt ist, herausgenommen wird, um die Ganztrauben später in der typischen macération semi-carbonique vergären zu können. Nach der dreiwöchigen Gärung wurde der 2013er-Jahrgang noch kurz in Holzfässern und dann in Edelstahltanks ausgebaut. Seit 2015 verwendet Duperray dafür Glasballons, die sein Freund und Winzer Arnaud Ente entwickelt hat. Beim seinen 2013ern hat der Winzer die Reifezeit im Keller genauso ausgedehnt, wie es die Natur im Weinberg getan hat, wo erst Ende September bildschöne Trauben gelesen wurden.
„Les Moriers“ von 2013 ist ein Wein voller Anmut und Finesse. Im Duft wirkt er einerseits schwebend mit vielen floralen Noten von Veilchen über Rosen bis hin zu Ginster. Andererseits wird darunter die rote kirschige Frucht von einer Menge zerstoßenen Steins begleitet. Am Gaumen präsentiert sich der Wein dann viel dichter und noch komplexer, als es die Nase erwarten ließ. Es ist ein faszinierendes Mundgefühl, das einen hier begleitet. Die Frucht ist weiterhin von saftigen Kirschen geprägt, dazu kommt dann etwas Süßholz. Das eigentlich Prägende aber ist die Textur, die einerseits griffig, andererseits fein wirkt, fast so, als habe man Granit geschliffen und pulverisiert hinzugefügt. Die alten Reben sorgten für eine tiefe, lebendige Mineralität in diesem seidigen, feinen und eleganten Wein. Tatsächlich wirkt alles wie aus einem Guss, angefangen mit der roten saftigen und süßen Frucht über die feine Würze, die elegante Säure und die besagte mineralische Spannung bis hin ins lange Finale. So zeigt sich Größe!
Dieser Wein wirkt nach zehn Jahren Reife noch jung. Eine Karaffe ist hier von Vorteil! Hat sicher noch 40+ Jahre der Entwicklung vor sich.
Für Winzer Dupperay ist ein Fleurie das Nonplusultra eines Beaujolais und Les Moriers eine der besten Lagen. Nach zehn Jahren Reife schlicht „outstanding“!