Desjourneys
„La Chapelle des Bois“, Fleurie rouge 2013

„La Chapelle du Bois“ ist Fabien Dupperays Lieblings-Lage, aus der ein grandios eleganter Fleurie entsteht.

Lassen wir, wenn es um diesen Wein geht, zunächst den Meister persönlich sprechen: „Für mich ist dies eines der größten Gamay-Terroirs der Welt. Es profitiert von allen Lagen außer der Nordlage. Im Osten habe ich Reben, die 1893 gepflanzt wurden, und im südlichen und westlichen Teil sind die ‚jungen Reben‘ 70 Jahre alt. Dieser Wein charakterisiert die Fleuries des Dorfes zwischen La Madone und den ersten Häusern von Fleurie. Es ist ein Bereich, in dem die Raffinesse eine sonnige Dimension erhält.“ Die Reben stehen dort in tiefgründigem Granit und weisen eine Stockdichte von 10.000 bis 14.000 pro Hektar auf. Jeder Arbeitsschritt im zertifiziert biologischen Weinberg wird von Hand ausgeführt, weil Duperray jeden Arbeitsschritt perfekt umgesetzt haben möchte. Dazu gehört auch, dass jede Beere, die nicht ganz seinen Erwartungen entspricht, aus den Trauben herausgeschnitten wird, bevor diese als Ganztrauben, geschichtet in konisch zulaufenden Holzgärständern, in macération semi-carbonique über drei Wochen hinweg vergoren werden. Damals, 2013/2014, hat Duperray den Wein zunächst noch über ein halbes Jahr hinweg im Holz und danach für zwölf Monate im Edelstahl reifen lassen. Seit 2015 verwendet er nur noch Glasballons. Dem langsamen Vegetationsverlauf dieses hervorragenden Jahrgangs hat sich ein noch ausgedehnterer Reifungsprozess auf der Flasche angeschlossen, der nun sein Ende gefunden hat: Nach zehn Jahren wurde dieser Jahrgang von Duperray nun freigegeben.

Der „La Chapelle des Bois“ von 2013 zeigt genau das, was Fleurie zum besten Cru des Beaujolais hat werden lassen. Er wirkt mit seiner Floralität, der Reife in den roten Beeren und Kirschen, den dezenten Maghreb-Gewürzen und der pudrigen Steinigkeit vom ersten Moment an verführerisch. Das gilt für den Duft genauso wie für den Gaumen. „Es ist sehr schwierig, einen »Fleurie« zu sehr szu extrahieren“, meint Duperray dazu. Tatsächlich besitzt dieser Wein Extrakt, aber nicht zu viel, er zeigt Tannin, aber genau passend in der Struktur. Und er zeigt reife rote Früchte mit einem charmanten süßen Kern, die aber gleichzeitig noch Frische und ein gewisses Maß an Knackigkeit besitzen. Das führt zu einer Eleganz und Raffinesse, die man zum Beispiel in einem sehr guten Chambolle-Musigny findet. Und tatsächlich muss der Fleurie den Vergleich nicht scheuen. Der Vorteil ist, dass dieser für das Beaujolais schon durchaus teure Wein trotzdem nur ein Drittel, ein Viertel oder noch weniger kostet als ein Premier Cru aus der genannten Burgund-Appellation. Sollten Sie die Chance haben das zu vergleichen können, raten wir Ihnen unbedingt dazu! Gerade bei solchen Gegenüberstellungen kann man sich des Potentials von Fleurie noch einmal bewusster werden und auch die Größe dieses Weins, der immerhin von einem der besten Burgund-Kenner des französischen Weinhandels erzeugt wurde!

Dieser Wein wirkt nach zehn Jahren Reife noch jung. Eine Karaffe ist hier von Vorteil! Hat sicher noch 40+ Jahre der Entwicklung vor sich.