Fleischig, saftig und mineralisch präsentiert sich dieser zehn Jahre gereifte Morgon der Spitzenklasse
Zusammen mit Fleurie und Moulin à Vent gehört Morgon zu den besten Cru Village im Beaujolais. Von den drei Terroirs bringt Morgon die muskulösesten Weine hervor. Morgon, das ist bei Winzern wie Fabien Duperray im Prinzip schon Burgund, aber natürlich aus Gamay vinifiziert. Sein Engagement im Beaujolais war für Duperray, den Händler und Freund von Romanée-Conti, Coche-Dury oder Arnaud Ente, die einzige Möglichkeit, bezahlbare Premier- oder Grand-Cru-Lagen zu erwerben. In Morgon besitzt er eine 0,5-Hektar-Parzelle der nördlich gelegenen und nach Osten ausgerichteten Lage Corcelette mit Granit und Granitverwitterungsboden sowie eine Ein-Hektar-Parzelle der Lage Les Micouds unterhalb der Côtes du Puy, die aus sogenannten Piedmont-Böden mit altem alluvialen Schwemmland und Kieseln besteht. Die Reben, die man dort findet, sind mindestens sechzig Jahre alt. Bewirtschaftet werden sie biologisch mit biodynamischen Hilfsmitteln. Zertifizieren lassen hat Dupperay das Weingut 2009. Alles, was im Weinberg geschieht, wird von Hand ausgeführt.
Die Trauben wurden als Ganztrauben in einer macération semi-carbonique in konischen Holzfermentern über drei Wochen vergoren und dann zunächst in Holzfässern und später im Edelstahl über 18 Monate ausgebaut. Danach wurde mit geringsten Mengen Sulfit, ohne Schönung und Filtration gefüllt. Dass er den Wein jetzt erst veröffentlicht, liegt daran, dass Dupperay ihn nunmehr so gut fand, dass er ihn anbieten wollte. Für ihn hatte die lange Lagerung auch mit der langen Vegetationsperiode in 2013 zu tun. Zunächst gab es einen nassen, kühlen Frühling mit einem späten Austrieb und später Blüte. Richtig trocken wurde es erst im Juli. Ab dann aber wurde das Wetter perfekt mit einem langen warmen Sommer bis in den September hinein, in dem gelesen werden konnte. Diese lange Entwicklung verlieh den Weinen des Jahrgangs Tiefe, Komplexität und Struktur.
Der kirschrote Cru Village duftet nach Schwarzkirschen und Sauerkirschen samt Kirschkernen, etwas Rauch, Gestein und Gewürzen. Er wirkt so dicht und dunkel wie eine Assemblage aus Burgund und der nördlichen Rhône. Am Gaumen beeindruckt das Steinige und Mineralische in Verbindung mit dem feinkörnigen Tannin. Trotz der dunklen fleischigen und reifen Frucht bringen diese Komponenten eine angenehme Kühle in den Wein, der seidig und fein über den Gaumen gleitet. Die Tiefe und die durch die uralten Reben in den Wein gelangte Mineralität und Spannung begleiten den Morgon bis ins lange, noble Finale.
Dieser Wein wirkt nach zehn Jahren Reife noch jung, eine Karaffe ist durchaus sinnvoll. Hat sicher noch 20+ Jahre der Entwicklung vor sich.
Desjourneys’ Morgon stammt von alten Reben in zwei der besten Lagen der Appellation. Zehn Jahre Reife haben ihn elegant und nobel werden lassen.