Desvignes
„La Voûte Saint Vincent“ Morgon, rouge 2022

Die Visitenkarte der Geschwister aus Villié-Morgon

Claude-Emmanuelle und Louis-Benoît Desvignes nehmen das Potenzial ihrer Region ernst. Sie wollen komplexe und lagerfähige Rotweine erzeugen, wissend, dass hier mit der Gamay-Traube Weine heranreifen können, die nach Dekaden der Reife in Blindproben mühelos neben ihren Pinot Noir von der Côte d’Or bestehen können. Mit ihrem Entrée, der Cuvée „La Vôute Saint Vincent“, die sie seit Ende der 1990er-Jahre füllen, bekommt man daher auch schon geballte Desvignes-Stilistik ins Glas. „Dieser Wein ist der Türöffner für diese Domaine und eine Cuvée für unmittelbares Vergnügen!“ schreibt die La Revue du Vin de France daher zutreffend über den Klassiker des Hauses.

La Vôute Saint Vincent: Ein Ortswein, der von unterschiedlichen, überwiegend nördlich gelegenen, aber biologisch-organisch bewirtschafteten Parzellen stammt. Wie im Beaujolais üblich, wurden die ganzen Trauben einer macération semi-carbonique unterzogen, also einer teilweisen Kohlensäuremaischegärung, bevor der Wein dann klassisch im Zement-Tank zu Ende gären konnte. Ausgebaut wurde der „La Voûte Saint-Vincent“ von rund 50 Jahre alten Reben ebenfalls im Betontank; Sulfite (ein bis zwei Gramm) wurden nur nach der malolaktischen Gärung sowie kurz vor der Füllung zugesetzt, um eine stabile Entwicklung zu garantieren. Wie gewohnt wurden für den 2022er-Jahrgang 50 % der Trauben entrappt.

Dieser Morgon sorgt für ein sensationellen Einstieg in das Portfolio der Desvignes wie auch in die gleichnamige Appellation mit den vulkanischen und von Granit geprägten Böden. Ein Beaujolais, der vom Augenblick der Veröffentlichung an viel Trinkspaß bietet und voll präsent ist, während man die höheren Kategorien aus dem gleichen Jahrgang im Idealfall ein paar Jahre zur Seite legen sollte. „La Voûte Saint-Vincent“ bereitet pure Freude, wirkt leicht rauchig und steinig neben der Frucht von roten und dunklen Beeren und einem Hauch Wildrosen. Am Gaumen zeigt er sich bei aller „Trinkigkeit“ stets kernig und fleischig, immer auf der komplexen Seite der Gamay-Traube, die mit niedrigen Erträgen und Handlese, wie es hier der Fall ist, erzielt werden kann.

Ab sofort bis nach 2028.