FR-BIO-15
Traumhaftes Terroir von der legendären Côte du Py. 94 Punkte – VINOUS
Später Frost im Vorjahr bescherte Desvignes einen Ertrag von gerade einmal durchschnittlich 23 hl/ ha. Für Beaujolais-Verhältnisse ist das äußerst wenig, auch bei den Desvignes, die von ihren alten Reben an der Côte du Py allerdings auch in „normalen“ Jahren kaum mehr als 35 hl/ha aus den Weinbergen holen. Glücklicherweise erwies sich der Jahrgang 2022 wieder als generöser, sodass wir deutlich mehr Flaschen von unserer Lieblingscuvée dieser domaine ergattern konnten!
Der Morgon Javernières stammt aus 2 Hektar mit 40 Jahre alten Gamay-Reben von Böden mit viel Ton und Eisenoxid am östlichen und südlichen Fuße des du-Py-Hügels. Im Keller setzen die beiden auf eine lange Gärung, die zwar als „macération carbonique“ beginnt und dann als klassische Maischegärung 14 Tage später endet. Dabei stoßen die Desvignes regelmäßig händisch den Tresterhut unter, um eine größere Farbintensität und Tiefe zu erreichen. Üblicherweise werden die Trauben fast komplett als Ganztrauben vergoren und nur rund 10 bis 20 % entrappt. Der Wein wurde schließlich für neun Monate im Zementtank ausgebaut. Geschwefelt wurde erst nach dem Säureabbau (und dann auch nur minimal mit ein bis zwei Gramm pro Liter – so gut wie nichts), der Morgon dann unfiltriert und ungeschönt gefüllt.
Desvignes’ „Javernières“ aus 2022 zeigt sich brillant im Glas und besitzt diese feine Blumigkeit mit wildem Einschlag, die wir an dem Wein so sehr lieben. Es duftet nach Rosen, Himbeeren aber auch Weinbergspfirsichen, vermischt mit süßen Kirschen und einem Hauch Myrrhe. Am Gaumen zeigt sich dann das typische Terroir Morgons. Ein kraftvoller, etwas fleischigerer Gamay, der Gevrey- Chambertin unter den Beaujolais, wohingegen ein Fleurie mehr in Richtung Chambolle-Musigny tendiert. Die Tannine sind seidig und präsent. Der Langstreckenläufer deutet sich hier bereits an, doch lässt sich ein Wein wie dieser auch schon jetzt unbeschwert genießen. Beeindruckend ist hierbei, wie es den Desvignes-Geschwistern stets gelingt, bei aller Intensität auch den nötigen Hauch Frische zu bewahren. Vorsicht: Die Flasche ist schnell geleert!
Ab sofort und aus großen Burgundergläsern, idealerweise ab 2026 bis 2036+.
Der Morgon „Javernières“ stammt von der geschätzten Côte du Py. Alte Reben, klassische Vergärung und geduldiger Ausbau formen diesen Spitzen-Beaujolais.