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Le Puy „Barthélemy“ Vin de France, rouge2020

Le Puy
„Barthélemy“ Vin de France, rouge 2020

Art.-Nr. FBO420320 ・ 12,5 % Vol. Lebensmittelangaben ・ Allergene:

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Die Spitze des Bordelais-Paralleluniversums!

In einer Region wie Bordeaux, wo das große Geld zu Hause ist und Grand-Cru-Classé-Weingüter von Versicherungskonzernen erworben werden, für die Tradition vor allem ein Marketinginstrument ist, wirkt ein Weingut wie das seit 1610 von der Familie Amoreau geleitete Château le Puy wie aus der Zeit gefallen. Doch wir sind unendlich dankbar dafür, dass es solche Kleinode immer noch gibt. Die Familie Amoreau zeigt zudem, dass man auch auf ganz unkonventionelle Weise im größten Qualitätsweinbaugebiet Frankreichs große Weine erzeugen kann, ohne dass der klangvolle Name eines Gebietes auf den Flaschen der Domaine erscheint. Der „Barthélemy“ ist – wie die anderen Weine des Hauses auch – als „Vin de France“ deklariert – einen Hinweis auf Bordeaux oder, was naheläge, die Côtes de Francs, sucht man vergebens. Die Amoreaus schreckt das nicht, uns auch nicht, und Kenner des Weinguts erst recht nicht. Wenn man so will, ist dieses Weingut Kult, etwa so, wie die Domaine Clos Rougeard Kult an der Loire geworden ist. Wir erwähnen Clos Rougeard deswegen, weil man auch dort zeitlose Weine jenseits des Mainstreams erzeugt, deren Ursprung Weinberge sind, die nie auch nur einen Hauch von Pestiziden oder Herbiziden gesehen haben. Le Puy ist gleichfalls frei von solchen Substanzen. Und noch bevor die Biodynamie, der sich die Familie inzwischen verschrieben hat, in Frankreich ab den 1990ern populär wurde, hatten sich die Amoreaus in den 1950er- Jahren mit den Thesen des Agronomen André Birre auseinandergesetzt, dessen Ideen gar nicht so weit von der Steiner’schen Urgedanken und ihrer moderneren Umsetzung entfernt lagen. Mit der Biodynamie hielten nun Kreislaufwirtschaft und Permakultur Einzug. „Das Ökosystem ist sogar noch wichtiger als die Biodynamie“, sagt Jean Pierre Amoreau. „Wenn man in einer Monokultur arbeitet, verändert das die Fauna. Am Ende hat man mehr Parasiten als deren natürliche Feinde. In wilden Gebieten gibt es indes mehr natürliche Feinde. Man muss daher wilde Gebiete um die Reben herum schaffen, um das Gleichgewicht zu erhalten.“ Entsprechend hoch ist die Biodiversität rund um die Weinberge, wie die am Haus gelegene Parzelle Les Rocs, deren mehr als 50 Jahre alte Merlot- und Cabernet-Reben auf dem gleichen Kalksteinplateau stehen, auf dem auch Pomerol und Saint-Émilion zu finden sind, nur dass es hier mehr Feuerstein gibt. Dieser Ort, die zweithöchste Erhebung von ganz Bordeaux, von der aus man den wunderbaren Blick in das Tal der Dordogne genießen kann, ist seit Urzeiten besiedelt. Davon zeugt auch ein megalithischer Steinkreis direkt am Château sowie ein Graben rund um dasselbe, dessen Ursprung auf die Gallier zurückgeht, die sich hier wohl vor römischen Soldaten verschanzt haben.

Wenn die Amoreaus ihre „Philosophie“ beschreiben, dann sagen sie: „Wir haben einen Mann im Keller und 20 Leute im Weinberg“. Im Keller setzen sie auf das vollständige Entrappen der Beeren, auf eine spontane Vergärung mit so wenig Extraktion wie möglich. Ausgebaut wird der „Barthélemy“ ohne Filtration, ohne Mostanreicherung, ohne Stabilisation oder Schönung und auch ohne Zugabe von Schwefel. Trotzdem reift der Wein über Jahrzehnte und bleibt dabei völlig stabil: Naturwein im besten Sinne, ganz ohne Hipster-Attitüden, und einfach besser!

Der aktuelle Jahrgang des „Barthélemy“, 2020, ist durch und durch klassischer „Rive-Droite-Bordeaux“ mit gewohnter Assemblage von 85 % Merlot und 15 % Cabernet Sauvignon. Sein Name ist eine Hommage an Barthélemy (1844-1925), eine starke Winzerpersönlichkeit aus der an starken Persönlichkeiten reichen Familiengeschichte des Hauses. Besagter Barthélemy, hatte sich bereits vor einem Jahrhundert (so zumindest kann man es seinen Tagebüchern entnehmen) Gedanken über den Verzicht der Schwefelung während der Vinifikation gemacht. Daher reift der ihm gewidmete „Barthélemy“ auch ohne jede Schwefelzugabe.

Allein die Farbe, ein dunkelkirschiges Rot, das im Glas transparent wirkt, erinnert mehr an einen Grand Cru aus Burgund (Steven Hewison, Schwiegersohn des Besitzers Jean-Pierre Amoreau, sagte einst: „Es ist der beste Burgunder aus Bordeaux“) als an moderne Bordelaiser Konfektionsware. Weichseln, roter Früchtetee, Kirchpastillen und Nelken steigen hier aus dem Glas. „Viele Rotweine vom rechten Ufer zeichnen sich durch ein Gefühl aufsteigender vertikaler Energie aus, die sich von den Zeiten unterscheidet, in denen die Opulenz über alles andere herrschte.“ schrieb Antonio Galloni in seinem Primeur-Report über den Jahrgang. Die Eleganz kommt bei einem Weingut wie Le Puy noch deutlicher als sonst zur Geltung. Es ist ein Jahrgang für Liebhaber der Klassik, der zarten und eleganten Weine, die zudem enormes Reifepotenzial besitzen, weil sie nicht zu reif gelesen wordne sind. Am Gaumen brilliert der „Barthélemy“ – der über 24 Monate ausschließlich in alten Barriques ausgebaut wurde – mit seidigen Tanninen, saftiger roter Frucht (Maraschinokirsche, Schlehe) und kalkiger Struktur, die ganz zart den Mundraum anraut. Auch hier zeigt sich wieder die tiefe, lebendige Mineralität in dem Wein, der noch Minuten nach dem Schlucken präsent bleibt und gar nicht enden will. Der Wein hält, was das Etikett verspricht: „expression originale du terroir“ – treffender kann man die weingewordene Idee des Hauses nicht beschreiben.

Ab sofort mit einigen Stunden Belüftung. Höhepunkt ab etwa 2028 bis mindestens 2042.

 

hEinzelpreis: 145,00
L_Artikel_Status: 3

 
Land
Frankreich
Region
Bordeaux
Inhalt
0,75 l
Weinart
Rotwein
Rebsorten
Merlot (85% ), Cabernet-Sauvignon (15%)
Verschluss
Korken (natur)
Bestell-Nr.
FBO420320
Bio-Kontrollstelle
FR-BIO-01
Alkoholgehalt
12,5 %
Enthält Sulfite
Anschrift des Winzers:
SARL CHATEAU LE PUY - JP ET P AMOREAU
AU PUY - Château Le Puy
33570 Saint Cibard
FRANCE

Le Puys „Barthélemy“ ist ein großer, gänzlich originärer Bordeaux. Kraftvoll, dennoch subtil, präzise, komplex, pur – „expression originale du terroir“!