Herrlich griffiger und tiefgründiger roter Burgunder mit großartiger Würze
Man mag es ja fast nicht sagen oder schreiben, aber es ist doch so: Die im Zuge des Klimawandels steigenden Temperaturen kommen einigen weiter nördlich oder höher gelegenen Terroirs spürbar zugute. Rebstücke, in denen es vor ein paar Jahrzehnten beileibe nicht immer gelang, vollreife Trauben zu ernten, sind auf einmal gefragt, weil sie die Klimaerwärmung zu perfekten Cool Climate-Standorten gemacht hat. Und zwar mit allem, was man sich wünscht: Frische, aromatische Klarheit und eine Alkoholgradation, die im Rahmen bleibt. So ist es wenig erstaunlich, dass die Hautes Côtes de Beaune zuletzt einen deutlichen Aufschwung erlebt hat. An den nach Süden und Südosten ausgerichteten Hängen wachsen die Reben auf einer Höhe von 290 bis 485 Metern über dem Meeresspiegel, das sind etwa 100 bis 200 Meter höher als an der Côte de Beaune. Klar, dass die Temperaturen in der Höhe etwas niedriger sind, die Reife verzögert sich deshalb meist um eine Woche im Vergleich zur Côte de Beaune, was aber kein Problem ist, weil heutzutage sowieso deutlich früher gelesen wird als noch vor ein paar Jahrzehnten. Der Boden ist an der Hautes Côtes de Beaune von Kalk geprägt, dazu kommen noch Sandstein, Ton sowie Mergelformationen. Pierre Boisson nutzt das exzellente Terroir, um einen außerordentlich frischen, zupackenden Pinot Noir zu keltern, der voller Spannung ist. Die dafür verwendeten Trauben sind komplett gesund, gelesen wird in mehreren Durchgängen. Traditionell setzen sie bei Boisson-Vadot auf ein langes Hefelager, das den Weinen einen zusätzlichen Schub Schmelz verleiht. Der Hautes-Côtes de Beaune von Pierre Boisson aus dem Spitzenjahrgang 2022 duftet dank der subtilen Kaltmateration nach feinen roten Früchten, da ist viel Sauerkirsche, aber auch etwas Cassis, ein Spur Heidelbeere ist ebenso dabei genau wie feiner Rauch, das ist frisch und sehr fein. Am Gaumen dann eine herrlich pikante Frische, erneut rote Früchte, aber auch eine profunde Würze, die Gerbstoffe sind zupackend und dicht und sorgen genau für den grip, den wir uns bei einem Pinot Noir von einem kühlen Terroir wünschen – ein voller Erfolg!
Ab sofort und bis 2032.
Boisson-Vadots Hautes-Côtes de Beaune rouge (Pierre Boisson) von 2022 ist wunderbar griffig und tiefgründig.