Boisson-Vadot
Mâcon-Péronne „Les Cousits“ (Pierre Boisson), blanc 2022

Herrlich delikater & frischer Burgundergenuss mit schönem Schmelz und genau dem Druck, den es braucht, um Spaß zu haben

Das französische Erbrecht macht es Unternehmen und in diesem Sinn auch Weingütern nicht ganz einfach, den Besitz an die nächste Generation weiterzugeben. Das ist bei der Familie Boisson-Vadot nicht anders, was unter anderem dazu geführt hat, dass unter dem Dach eines Weinguts nun eigentlich drei arbeiten: Die beiden Geschwister Anne und Pierre keltern jeweils ihre eigenen Weine, die sich stilistisch durchaus unterscheiden, die aber alle für sich genommen großen Genuss bieten. Gleichzeitig keltern die Geschwister, die ihrem legendären Vater Bernard nachfolgen seit vergangenem Jahr im Mâconnais Weine, die mit demselben Anspruch und dem gewohnt geduldsamen Ausbau vinifiziert werden. Es war Pierre, der als Familienbetrieb im von Investoren geprägten Meursault keine gut gepflegten Lagen mehr vorfand, die die Familie dauerhaft erwerben konnte und sich so nach ähnlich wertvollen und vielversprechenden Terroir weiter im Süden umschaute. So entstand eine Vielfalt, die ganz wunderbar ist und über die wie uns sehr freuen!

Bei ihrem Mâcon-Péronne „Les Cousits" arbeiten die Geschwister mit einer Winzer-Kollegin aus der kleinen Unter-Appellation Péronne des Mâconnais zusammen. Dieses von Kalkstein geprägte Gebiet umfasst gerade einmal gut 100 Hektar Reben – es handelt sich fast ausschließlich um Chardonnay. Die Gegend profitiert bereits vom klimatischen Einfluss des Südens, was den Weinen einen natürlichen Schub verleiht, die Kühle des Nordens wird durch Hügel und Wälder abgemildert. Wie üblich bei Boisson-Vadot wird bei der Lese penibel auf die Gesundheit der Trauben geachtet, nach einem schonenden Ausbau verbleibt der Wein 18 Monate lang im Fass auf der Feinhefe. So hat er genügend Zeit, um zu reifen und diesen famosen Schmelz zu entwickeln, der die Boisson-Vadot-Weine unter anderem so außergewöhnlich macht.

Der „Les Cousits" aus dem Spitzenjahrgang 2022 duftet nach hellen, reifen Früchten, Pfirsich, roter Apfel und Birne sind dabei, dazu eine Spur Vanille und zarter Rauch, alles sehr stimmig und wunderbar charmant. Am Gaumen hat der Wein eine feine, sehr belebende Säure, die viel Schwung liefert, wieder sind da die hellen Früchte, Apfel und Birne, dazu ein delikater Schmelz und eine tolle Griffigkeit, das ist ein komplett animierendes Trinkvergnügen mit wohl temperierter Mineralität, das ist ein großer Spaß auf einem hohen Niveau. Ein weißer Burgunder, der extrem vielseitig ist und zeigt, dass auch in etwas unbekannteren Gebieten im so extrem gesuchten Burgund tolle Weine gekeltert werden.

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