FR-BIO-01
Tanz der Aromen für paradiesische Stunden – idyllisch!
Seit 2015 produzieren Gaëlle und Florian Richter, die sich bei ihrem Weinstudium im Praktikum in ihrer beider Lieblingsregion, dem Burgund kennenlernten, Weine in einem abgeschiedenen Paradies im Corbièrs. Verschlungen kurvig-enge Pfade führen zu dem winzigen Örtchen Fontjoncouse, wo ihre rund 12 Hektar Weinberge liegen. Eine wahre Idylle, keine halbe Stunde vom Mittelmeer entfernt, in der die beiden nach biodynamischen Maßstäben mit den typischen Trauben der Region ganz wundervolle Weine produzieren, die fast schon „burgundisch“ zu nennende Qualitäten an den Tag legen: finesse et elegance toujours! Jeder ihrer Weine ist ein kleines Juwel, viel geschliffener, als man das aus dieser südlichen Region erwartete. Ihr weißer Corbières macht da keine Ausnahme. Hauptrolle in dieser faszinierenden Cuvée spielt die Traube Macabeu, die man in Nordspanien als Macabeo und in der Rioja unter dem Namen Viura kennt. Dort hat diese hitzebeständige und dürreunempfindliche Traube den früheren Hauptrebsorten Garnacha Blanca und Malvasia den Rang abgelaufen und nimmt dort nun rund 90 % der Weißwein-Rebfläche ein. Macabeu ergibt reinsortig bekömmliche, säurearme, blumige und weich-fruchtige Weine, die oft mit anderen Reben kombiniert werden, um ihnen mehr Spannung, Druck und Schub zu verleihen. Bei dieser Assemblage sind die Schwunggeber Grenache Blanc (15 %), Grenache Gris (10 %) und Vermentino (5 %). Gelesen werden die Trauben bei den Richters immer von Hand und sehr selektiv. Danach wird spontan vergoren und nur auf die indigenen Hefen der Umgebung gesetzt. Ausgebaut wird zunächst im Betontank, und dann geht es in 228-Liter-Fässer aus dem Burgund. An jedem Wein wird getüftelt bis die anspruchsvollen Gaumen und Nasen von Florian und Gaëlle den authentischen, klaren und eigenständigen Tropfen im Glas haben, den sie sich vorstellen. Der hohe Aufwand garantiert die seit Jahren immens konsistente Qualität, die sich „natürlich“ durch das gesamte Sortiment zieht.
Der weiße Corbières liegt mit einem kräftigen Gelb im Glas und bietet anspruchsvolles Duftkino. Ein ganzer Korb voll gelbem Obst eröffnet den Reigen der Aromen, dazu gesellen sich Holunder und, etwas exotischer, Banane und Honigmelone. Ein wundervolles Bouquet, dass die Umgebung des Synästheten in ein sattes mellow yellow taucht. Am Gaumen geht der Spaß weiter: Die Säure ist ungemein subtil, nur als ganz zarter Fruchtkick spürbar, der die Bühne für das Füllhorn eleganter Fruchtaromen bereitet (die Banane finden wir sogleich wieder zusammen mit Birne, Guave und Aprikose). Der Vermentino bringt eine spannende Würznote mit, die ein wenig im Nachhall an Oloroso-Sherry erinnert. Dabei wirken die intensiven Aromen nie schwer und überladen, sondern immer verspielt und frisch mit einer zarten, leicht kühlenden Mineralität. Der schöne Schmelz macht diesen Wein vor allem zu üppigeren Gerichten zu einem perfekten Begleiter. Sehr schön zu cremigem Blauschimmelkäse, egal ob pur oder in Saucenform. Oder zu einem eher herbstlichen Risotto (kommt Zeit, kommt Reis!) mit Birnen und Radicchio – ein Traum! Ganz gleich ob Italien (Carbonara) oder Thailand (Massaman-Curry): Hauptsache dieser Weißwein! Denn der entspannt komplexe Corbières ist eine wahre Wucht!
Ab sofort bis 2028+.
Der 2023er Corbières blanc der Domaine des Deux Clés ist einer der besten Weißweine der Region: autochthone mediterrane Rebsorten und burgundische Finesse!