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„Les Marsaules“ Bourgueil, rouge 2020

„Les Marsaules“ ist ein fabelhafter Cabernet Franc, der von Glimmerschiefer, Sand und Tuff geprägt wird.

Die Hügel um Bourgueil sind schon seit der Römerzeit mit Reben bepflanzt. Doch wie im Burgund begann auch in Bourgueil die Phase des modernen Weinbaus im frühen Mittelalter, ab dem Jahr 990. In diesem Jahr wurde die Abtei von Bourgueil gegründet. Ein weiteres entscheidendes Jahr war 1152, als die so genannte Breton-Rebe eingeführt wurde, die heute als Cabernet Franc bekannt ist. Seit dieser Zeit ist der Weinbau in Bourgueil auf die Rebsorte Cabernet Franc ausgerichtet, die fast 100 % der Weinberge bedeckt, lediglich unterbrochen von einigen wenigen Parzellen Cabernet Sauvignon. Die Weinberge erstrecken sich über mehrere Terrassen, die vom Flussufer aus ansteigen, von alluvialem Schwemmland mit Sand und Kies, über eine höher gelegene Schicht mit Sand und Mergel, rund um Bourgeuil mit weißer Kreide und Tuffstein, bis hin zu Kreide mit Glimmerschiefer, jüngerer Kreide, Lehm und Kalkstein. Die besten Lagen bestehen aus Tuff und Kalk mit einer dünnen Lehmschicht.

„Les Marsaules“ stammt von der Terrasse mit Glimmerschiefer, Sand und Tuff. Das Durchschnittsalter der Rebstöcke liegt bei über 60 Jahren. Nach der Handlese wurden die Trauben entrappt und einer kühlen Vorgärung unterzogen, d.h. sie wurden einige Tage im Keller stehen gelassen. Im Gärbehälter begann dann die Gärung mit weinbergs- und kellereieigenen Hefen, die etwa 30 Tage dauerte. Anschließend wurde der Wein in Fuder- und Halbfuderfässer gefüllt, wobei der Anteil neuer Fässer etwas höher war als beispielsweise bei „les Vingt lieux dits“. Anschließend reifte der Wein 24 Monate lang im Tuffsteinkeller, bevor er unfiltriert abgefüllt wurde und noch einige Zeit in der Flasche reifte.

Im Glas zeigt sich ein in sich ruhender Cabernet Franc, dessen Duft an Veilchen und Flieder, Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren, etwas grünen Tabak und einen Hauch Pfeffer erinnert. Hinzu kommen Noten von Erde, Wald und Rauch. Das Bouquet vereint erdige und elegante Eindrücke, die sich beide am Gaumen fortsetzen. Diese gegensätzlichen Pole erzeugen eine angenehme Spannung, die den Wein besonders interessant macht. Der lange Ausbau verleiht dem „Les Marsaules“ eine leichte Reifenote in der Frucht. Der Wein besitzt eine reife Frucht, wirkt aber trotzdem saftig frisch, dazu geschmeidig im seidigen Tannin, schmackhaft und kräuterwürzig. Das ist schlichtweg ein köstlicher Wein.

Dieser Wein sollte karaffiert werden. Idealerweise trinkt man ihn ab 2025 bis 2035.