Kraft und Würze des Südens vereint in einem großen Klassiker der Provence – genialer Stoff!
Wenn wir über die Geschichte der Domaine Tempier sprechen, dann sprechen wir über französische Weinbaugeschichte. Nachdem Lucie „Lulu“ und ihr Mann Lucien Tempier die 1834 gegründete Domaine im Kriegsjahr 1940 erworben hatten, setzen sie nicht nur alles daran, in ihren Weinen die Qualität ihres besonderen Terroirs herauszuarbeiten, sondern sie kämpften gleichzeitig dafür, dass Bandol eine eigene Appellation wird, was auch gelang. Vor allem aber reiste die charismatische Lulu durch Frankreich und die Welt, um ihre Weine – und damit ihre Region – vorzustellen und für beide zu werben. Das gelang ihr mit großem Erfolg: Die satten, würzigen, aber immer von feiner, stofflicher Eleganz geprägten Weine der Domaine Tempier hielten nach und nach in die feinsten Restaurants Einzug – und mit ihnen gewann die gesamte Appellation an Reputation. Mittlerweile gehört sie zu den angesehensten in Frankreich, die Weine sind rar und gesucht. Das nur etwa 1.419 Hektar große Weinbaugebiet liegt in großer Nähe zum Mittelmeer, die Tage sind im Sommer heiß, nachts zieht etwas Frische von der See heran. Das sind Bedingungen, wie sie die dort hauptsächlich kultivierte Sorte, der kräftige Mourvèdre liebt. Die Rebsorte spielt auch im roten Bandol, dem Klassiker und dem Aushängeschild der Domaine die Hauptrolle. Die Trauben für diesen Wein wachsen an im Schnitt 35 bis 40 Jahre alten Rebstöcken, die in unterschiedlichen Lagen stehen unter anderem in Plan du Castellet aber auch in La Cadière, Sainte Anne d’Evenos und Ollioules. Die Böden sind von einem hohen Kalkanteil geprägt, dazu kommen je nach Lage Ton, Sand und Mergel. Die Lese erfolgt per Hand, die Trauben werden entrappt und in Betonbehältern spontan vergoren, der Ausbau erfolgt in großen Eichenholzfudern über etwa 18 Monate. Der tief dunkelrote Wein duftet nach reifen Früchten, Brombeere, Süßkirsche, aber vor allem ist das ganz viel Würze, Nelke ist dabei, aber auch etwas Lavendel, das ist sehr eigenständig und bezaubernd. Am Gaumen dann eine enorme Welle schmelzender Gerbstoffe, geschliffene Säure und herrlicher Fruchtausdruck mit erneut Brombeere und Kirsche, dahinter liegt aber wieder diese fast schon mineralische Würze, die dem Wein so viel Spannung verleiht. Bei aller Kraft ist dieser Bandol enorm finessenreich, das ist großer Trinkspaß mit enorm viel Tiefe, ein genialer Ausdruck dieser großartigen Weinbauregion.
Idealerweise ab 2026, dann bis 2040. trinken. Unbedingt belüften, falls Sie ihn früher öffnen möchten.
Entdecken Sie den Bandol, ein Rotwein mit beeindruckender Reifefähigkeit. Geprägt von Mourvèdre, bietet er Aromen von Leder, Tabak und balsamischen Noten.