Lafage
„Fundació“ Côtes du Roussillon Villages, rouge 2021

Ein Juwel von Wein – und ein Charmeur, von dem man sich umarmen lassen will!

Es gibt diese leicht melancholischen Momente – der regnerische Herbsttag, das grau verschneite Winterwochenende –, an denen man „von der Welt da draußen“ und ihrem trubel nichts wissen möchte. Nichts ist dann schöner, als sich mit einem guten Buch einzuigeln, eine Herz- und Seelentröster-Scheibe oder sich via Mattscheibe zu verkapseln. Zieht man sich dann noch als ergänzende Streicheleinheit den „Fundació“, das Flaggschiff aus dem Hause Lafage auf, dann lässt sich das Stimmungstief in einen versöhnlichen Kurzurlaub verwandeln, denn dieser Wein wirkt wie eine Kaschmirdecke, in die man sich wohlig hineinkuscheln kann. Die Trauben für diesen samtigen Schmeichler stammen aus alten Höhenlagen oberhalb des Dörfchens Maury und einigen Parzellen in Latour-de-France und Tautavel. Es ist ein Segen, dass Familie Lafage mit ihren rund 138 Hektar Rebfläche über verschiedenste Kombinationen ganz unterschiedlicher Böden und Mikroklimata verfügt, und es meisterlich versteht, daraus so perfekt abgestimmte Weine zu kreieren. Diese ungewöhnlich intensive Cuvée aus 70 % Syrah und 30 % Grenache bezieht ihre Tiefe und Kraft auch aus der vorangegangenen Arbeit im Weinberg. Dort wird durch Grünschnitt im Frühjahr die Traubenmenge reduziert und so die Konzentration gesteigert. Nur die besten Trauben werden hier von Hand gelesen, und für den späteren Ausbau bekommt der Wein gut 20 Monate Zeit in Eichenfässern.

Im Duft zu Beginn gleich vollreife Waldhimbeere, dann eine ganze Schale dunkler Beeren, Kakao, eine Idee Zimt und Kräuternoten mit einem Touch Minze, Lavendel und Eukalyptus. Auch am Gaumen sind die reifen Waldbeeren herrlich präsent, voll und tief, aber nicht, wie man aufgrund der 15 Vol.-% Alkohol befürchten könnte, eingekochter Natur, sondern von einer geradezu dynamischen Frische. Im ewig langen Abgang mit herrlich weichen Tanninen findet man dunkle Schokolade und erdig-warme Noten von Pilzen, dazu erwachen Gewürzaromen von Nelke und Süßholz und wieder etwas Zimt. Jetzt einfach die Augen schließen und schwelgen! Natürlich kann man diesen Wein auch außerhalb der selbstverordneten Solo-Auszeit wunderbar in Gesellschaft genießen, etwa zum Weihnachtsdinner en famille mit Gänsebraten (oder ähnlich köstlichem Geflügel) oder, als vegetarische Variante, Pilzknödeln. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie sich aber ein Fläschchen dieses Charmeurs auf die Seite packen – für den Fall der Fälle …!

Ab sofort bis 2033+.