Lafage
„Nicolas“ Vieilles Vignes de Grenache IGP Côtes Catalanes, rouge 2021

65 Jahre und voll auf Zack: „Nicolas“ – Lafages sonnenverwöhntes Kraftpaket von alten Reben!

Ist es der Umstand, dass dieser Wein nach Jean-Marcs und Elianes Sohn „Nicolas“ benannt wurde oder die Tatsache, dass dieser reinsortige Grenache von über 65 Jahre alten Reben stammt, die unsere Neugierde wecken? Oder liegt es vielleicht an der rubinroten Farbe und dem betörend konzentrierten Duft, den Lafages „Nicolas“ verströmt, sobald er sich im Glas befindet, dass wir eine besondere Erwartungshaltung an den ersten Schluck hatten? Wahrscheinlich liegt es an all den genannten Faktoren. Und, das sei vorweggenommen, wir wurden nicht enttäuscht!

Die vollreifen Trauben für diesen potenten Gaumenschmeichler stammen aus Weinbergen am Fuße der Pyrenäen und Parzellen aus dem Hochtal von L’Agly. Dort sorgen Lagen mit Süd-, bzw. Süd-Ost-Exposition und warmen Schiefer- und Marmorböden für vollreifes und gesundes Traubenmaterial und schaffen eine perfekte Ausgangsbasis für einen solch generösen Wein.

Um die Farb- und Aromenkonzentration des Weines zu erhöhen führen die Lafages im Frühling eine Grünlese durch, bei der die Anzahl der Traubenbündel pro Stock reduziert wird und die verbliebenen Trauben so mit mehr Nährstoffen versorgt werden. Im Herbst werden die Trauben von Hand gelesen und die unterschiedlichen Parzellen zunächst einzeln und temperaturkontrolliert in offenen Behältern vergoren. Zur Erhöhung der Extraktion während der Maischegärung verwenden die Lafages die sogenannte manuelle pigeage, eine Methode mit der der Tresterhut immer wieder mechanisch (traditionell mit den Füßen, heute meistens mit großen Stangen oder Löffeln) untergetunkt und somit die Extraktion gefördert wird (diese Technik wird heute auch oft maschinell mit Hilfe hydraulischer Pressstempel angewendet). Anschließend reifen ca. 80 % des Weines für zwölf bis 15 Monate im Edelstahl und 20 % in gebrauchten Burgunderfässern, bevor er abgefüllt wird.

Kaum im Glas, verwöhnt „Nicolas“ mit feinsten Zwetschgenrösteraromen, so konzentriert und einladend, dass gleich ganze Dessertlandschaften am inneren Auge vorbeiziehen: warme Schattenmorellen mit kühlem Vanilleeis und einer Prise Zimt, eingelegte Brombeeren oder nicht minder mundwässernde Blaubeerpfannkuchen. Das ist betörend und macht Lust auf den ersten Schluck. Legt die Nase noch süße Assoziationen nahe, zeigt sich der Gaumen zwar nicht minder aromatisch und konzentriert, aber gleichzeitig trocken und frisch. Hier zahlt sich die Ertragsreduzierung auf 19 hl/ha aus und die alten Reben offenbaren eine ganze Palette konzentrierter roter und schwarzer Früchte, ohne dabei jemals behäbig zu wirken: Himbeeren, Pflaumen, Zwetschgen, Waldbeerkompott und Erdbeerkonfitüre strahlen um die Wette und reife Tannine sorgen für dezente, nelkige Würze und eine Struktur, die diesem samtigen Grenache genau die richtige Portion Grip verleiht. Ob zu Rindertatar, einem Filet Mignon oder einem cassoulet genossen, dieser Wein ist eine absolute Kaufempfehlung – und das nicht nur für Roussillon-Fans.

Ab sofort bis 2026.