Beaucastel
Perrin „L’Argnée – Vieilles Vignes“ Gigondas, rouge 2020

Jahresproduktion: 1.500 Flaschen! „L’Argnée“: Unter 1 Hektar aber fast 100 Jahre alt!

Als sélections parcellaires bezeichnet die Familie Perrin ihre allerfeinsten Weine, die nicht ins Beaucastel-Konzept passen, da sie – wie hier – aus anderen Appellationen stammen, aber einen ähnlichen Anspruch besitzen. Beim „L’Argnée“ handelt es sich um eine absolute Spielerei der Oberklasse, wurzelechte Grenache-Prä-Phylloxera- Reben. Da die Parzelle weniger als einen Hektar Rebfläche ausmacht, ist dieser Wein streng limitiert (die Jahresproduktion beträgt im Schnitt maximal 1.500 Flaschen!) und stets mit Auslieferung des Weins nach Subskription schon zugeteilt. Kein Wunder bei diesem Traumstoff, der zur Spitze Gigondas’ gezählt werden muss. Unterstützt wird die Grenache hier von einem kleinen Anteil Syrah, was für enorme Frische sorgt. Ein regelmäßiges Überschwallen bzw. Unterstößeln des Tresterhuts sorgt für tiefe Extraktion und Aromenfülle. Der Ausbau erfolgt in großen Fuder-Fässern, denn Barriques sind im Hause Perrin kein echtes Thema – Grenache- und Syrah-Trauben haben bereits ausreichend Konzentration und Kraft.

„Grenache von seiner besten Seite!“ lautet der Kommentar der Perrins zum diesjährigen Wein. 2020 gestaltet sich als intensiver und dunkelfruchtiger Grenache: Maraschino-Kirschen, Pflaumen, etwas terpentinduftender Trüffel und Salmiak tauchen auf. Das Bouquet ist völlig anders als die rote kandierte Frucht des „Clos des Tourelles“ aus Gigondas. Seine Vollmundigkeit am Gaumen deutet an, wie sehr der Wein von drei bis vier Jährchen Flaschenreife profitieren wird. Grazie und feinste Balance sind die Insignien dieses komplexen Gigondas, der durch die Zugabe von Syrah eine ganz andere Aromatik zutage treten lässt (mehr Eisen, mehr Cassis), als es rebsortenreiner Grenache könnte, der oft deutlich süßlicher und von roter Frucht geprägt ist. Hier kann man durchaus eine gewisse kühle Note feststellen, wohl auch, weil bei diesem Wein wie im Vorjahr auf neues Holz verzichtet wurde. Die Frucht steht gänzlich ungeschminkt in den Vordergrund.

Ab sofort, Höhepunkt 2026 bis 2038.