

FR-BIO-10

Clos du Caillou
„Les Safres“ Châteauneuf-du-Pape, rouge
2023
Eleganz aus dem Sand: von der unvergleichlichen Frische und Tiefe des „Les Safres“
92-94/100 – Jeb Dunnuck
Bei der Frage, wer oder was die „Safres“ sind, nach denen dieser Rotwein benannt ist, hat sich schon so mancher auf die falsche Fährte locken lassen. Denn der Begriff bezeichnet im Französischen eigentlich eine Gruppe von Vielfraßen, die der Völlerei frönen. Die Abbildung auf dem Etikett klärt auf: Gemeint sind die ebenfalls „Safres“ genannten, komprimierten Sandblöcke, auf denen die 50 bis 60 Jahre alten Grenache- und Mourvèdre-Reben dieses Weines wurzeln. In der Lage „Les Bédines“ stehen sie – wie übrigens auch beim weltberühmten Nachbarn Château Rayas – auf leichten, verdichteten Sandböden, die eine ideale Grundlage für die charaktervolle Entwicklung der Trauben bieten. Was diesen eleganten, finessenreichen Châteauneuf-du-Pape darüber hinaus besonders auszeichnet, ist die biodynamische Bewirtschaftung des Weinbergs mit viel Respekt vor der Typizität des Terroirs. Die Trauben werden vollständig entrappt und die Cuvée aus Grenache und einem Schuss Mourvèdre in offenen Holzgärständern spontan vergoren. Danach reift der Wein 17 Monate in gebrauchten Fudern, um seine Frucht und Eleganz zu bewahren, ohne dass die Holznoten dominieren. Im Glas präsentiert sich der „Les Safres“ in einem tiefen Rubinrot mit kirschroten Reflexen. Sein Duft ist verführerisch und komplex: Eine Mischung aus roten Waldfrüchten wie Kirschen, Himbeeren und Holunder verschmilzt mit Noten von Kardamom und ätherisch-würzigem Oregano. Die frische, pikante Mineralität setzt sich am Gaumen fort. Trotz des intensiven Drucks, den dieser Wein ausstrahlt, bleibt er immer fein und schwebend, mit einer bemerkenswerten kühlen Saftigkeit, die ihm eine fast burgundische Eleganz schenkt. Die Tannine sind unglaublich fein und doch kraftvoll, sie geben dem Wein Struktur, ohne ihn je sperrig werden zu lassen. Am Gaumen zeigt sich der „Les Safres“ harmonisch vielschichtig, die Aromen von dunklen Früchten wie Cassis und Pflaume werden von einer zarten Kräuternote und einem Hauch Lakritz begleitet. Der Abgang ist lang, frisch und hinterlässt eine angenehme, fast süße Erdigkeit, die den Einfluss der Rebsorte Mourvèdre erkennen lässt. Seine Frische, Mineralität und Tiefe machen den „Les Safres“ zu einem unverwechselbaren Vertreter seines Terroirs – und zu einem herausragenden Beispiel für die Kunst des biodynamischen Weinbaus auf Clos de Caillou.
Ab 2027 und sicher bis 2047 zu genießen.
1600, Chemin Saint Dominique
84350 Courthézon
FRANCE
Clos du Caillous biodynamisch angebauter Châteauneuf-du-Pape „Les Safres“ von 2023 ist ein unverwechselbarer Vertreter seines Terroirs