Clos du Caillou
„Les Quartz“ Côtes du Rhône, rouge 2022

92–94 Punkte – JEB DUNNUCK | 91–93 Punkte – Robert Parker WINE ADVOCATE

Ein Côtes-du-Rhône der absoluten Sonderklasse – komplexe Frucht trifft auf geniale Mineralität!

Eine große Besonderheit beim biodynamischen Spitzenweingut Clos du Caillou besteht darin, dass es dort einen überaus geizigen Vorfahren gab, der – der Legende nach unter Androhung von Waffengewalt – die Klassifizierung nicht unerheblicher Teile des Guts als Châteauneuf-du-Pape verhindert hat. Der gute Mann wollte angeblich Steuern sparen! Mit den weinbaulichen Besonderheiten der Lagen scheint er nicht sehr vertraut gewesen zu sein. Egal. Wir sind ihm für seine aus heutiger Perspektive reichlich wirre Aktion jedenfalls sehr dankbar, denn so können wir Ihnen, liebe Kundinnen und Kunden, immer wieder Côtes-du-Rhône-Weine von Clos du Caillou anbieten, die eine herausragende Qualität besitzen und eigentlich weit über dem liegen, was man in dieser Appellation erwartet. Das gilt neben dem „Les Quartz“ auch für den „La Bouquet des Garrigues“ und die „La Réserve“. Eigentlich ist das jeweils ein Châteauneuf-du-Pape – nur eben zu einem bemerkenswert günstigen Tarif. Beim „Les Quartz“ kommt noch erschwerend dazu, dass es diese Lage auch als Châteauneuf gibt; die Reben für die Weine beider Appellationen wachsen auf demselben Rebstück, das von einem sandigen Untergrund mit Quarzit-Rollkieselsteinen geprägt ist, die Reben sind im Schnitt 55 Jahre alt, der Ertrag liegt bei sehr bescheidenen 20 Hektolitern pro Hektar. Traditionell ist die Cuvée stark vom etwas später reifenden Grenache geprägt, der Syrah wird früher gelesen, er macht etwa 20 Prozent aus. Geerntet wird selbstverständlich von Hand inklusive strenger Qualitätskontrolle. Die Gärung findet komplett in Betonfässern statt, der 14-monatige Ausbau dann in 500-Liter-Holzfässern und in gebrauchten Barriques. Neues Holz spielt hier keine Rolle. Im Duft zeigt sich eine wunderbare, dichte Würze, das ist fast wild, mit Thymian, Eukalyptus und Minze, dazu satte, knackige rote Beeren, Kirsche, Himbeere, Cranberry, etwas Brombeere, sehr vielschichtig und hochwertig. Am Gaumen dann unheimlich viel Dynamik und herrliche Würze, die Gerbstoffe sind geschliffen und dicht, die Säure wunderbar lebendig. Dazu erneut diese herrliche, satte rote Frucht. Das ist sehr zupackend und sehr erwachsen, zumal dem Ganzen ein feiner mineralischer Faden unterlegt ist. Wie gesagt, das ist ein absoluter Ausnahme-Wein für die Appellation, ein Wein von großem Terroir und einem echten Ausnahmeweingut. Ein ganz sicherer Weinwert!

Ab sofort uns bis 2030+.