FR-BIO-10
93–95 Punkte – JEB DUNNUCK | 92–94 Punkte – Robert Parker WINE ADVOCATE
Côtes-du-Rhône der Extraklasse voller Würze und delikatem Schmelz – ein großartiger Weinwert!
In der nicht ganz unkomplexen Nomenklatur von Clos du Caillou nimmt „La Réserve“ eine gewisse Sonderrolle ein. Sylvie Vacheron und Bruno Gaspard keltern den Wein nur, wenn es der Jahrgang hergibt – spielt das Wetter wie im Jahr 2021 mal nicht zu einhundert Prozent mit, setzen sie mit dem Wein aus. Das allein zeigt, wie extrem hoch hier die Qualitätsmaßstäbe angesetzt sind. Und – bitte nicht vergessen – wir bewegen uns hier immer noch im Côtes-du-Rhône-Bereich. Also einer Appellation, die eigentlich gar nicht für die absolute Spitze steht. Na ja, außer wir sind bei den biodynamisch arbeitenden Qualitätsfanatikern von Clos du Caillou! Im Jahr 2022 waren die Voraussetzungen für einen „La Réserve“ wieder gegeben, der Sommer war heiß und trocken. Wer über widerstandsfähige, alte Rebanlagen verfügte, war klar im Vorteil – genau das ist auf Clos du Caillou der Fall. Die Reben für den Topwein wachsen auf sandigem Terroir direkt neben der Lage La Guigasse. Aus der stammt der andere „La Réserve“ des Weinguts – einer der legendärsten und besten Châteauneuf-du-Papes. Dominiert wird der Côtes-du-Rhône-„La Réserve“ von Grenache, dazu kommen etwa 30 Prozent Mourvèdre, geerntet wird natürlich von Hand inklusive strenger Qualitätskontrolle, der Ertrag liegt bei geringen 25 Hektolitern pro Hektar. Die Vergärung findet in Betonfässern statt, der Ausbau zu etwa 90 % in demi-muids, das sind etwa 650 Liter fassende Holzfässer, sowie zu 10 % in Tonamphoren. Der in der Farbe erstaunlich helle Wein, der Kirschrot im Glas schimmert, duftet intensiv nach würziger roter Frucht. Anfangs ist da ganz viel Süßkirsche und Brombeere, dann kommen Pflaume sowie eine Spur Nelke dazu, Zimt ebenfalls, alles unterlegt von feiner Kräutrigkeit. Das ist der pure Süden, allerdings enorm frisch. Am Gaumen dann extrem polierte Gerbstoffe, die in dieser Qualität für einen Côtes-du-Rhône sehr außergewöhnlich sind. Dazu extrem präsente, reife rote und schwarze Früchte, Brombeere, Süßkirsche, alles ungemein dicht und satt, weißer Pfeffer blitzt am Schluss hervor. Das hat irre viel Kraft und Zug und fühlt sich sehr nach Châteauneuf-du-Pape an – und das zu einen famosen Tarif!
Ab sofort bis sicherlich 2035.
Clos du Caillous roter Côtes du Rhône „La Réserve“ sprengt die Grenzen seiner Appellation und erinnert an seine großen Brüder aus Châteauneuf-du-Pape