Clos du Caillou
„Le Bouquet des Garrigues“ Côtes-du-Rhône, blanc 2023

Herrlich aromatischer Weißwein von der Rhône, der mit Eleganz und Tiefe bezaubert!

Wir werden ja nicht müde zu betonen, dass wir finden, der Süden Frankreichs sei bei den Weißweinen eine unterschätzte Region. Klar, aufgrund der klimatischen Bedingungen erleben wir hier keine so knackigen Säurewerte wie an der Mosel oder im Rheingau. Aber man sollte nicht unterschätzen, zu welch ungemeinem Gleichgewicht die weißen Rebsorten des Südens fähig sind – und auch sie verfügen über delikate Säure, die den Weinen einen feinen Schliff verleiht. Ganz besonders interessant ist beim weißen „Le Bouquet des Garrigues“, unter dem gleichen Namen gibt es auch einen ebenso vorzüglichen Rotwein von Clos du Caillou, dass er zu 40 % aus Clairette (die anderen 60 % der Cuvée machen Grenache Blanc, Viognier, Roussanne und Bourboulenc aus) gekeltert wird. Die spätreifende Sorte, die gern auf mageren Böden steht, wurde traditionell unter anderem für die Herstellung von Wermuth-Weinen verwendet. Ihr haftet qualitativ nicht der beste Ruf an. Zu Unrecht, wie wir finden – es kommt auf das Terroir und der Ertrag an! In diesem Fall stimmt beides. Der sandig-steinige Boden ist ideal für Clairette, der Ertrag maximal gedrosselt, er liegt beim „Le Bouquet des Garrigues“ insgesamt gerade mal bei 25 Hektolitern pro Hektar, das ist sehr wenig und führt natürlich zu einer tollen Tiefe und Dichte zumal die Reben im Schnitt 45 Jahre alt sind. Mit anderen Worten: Das sind die Voraussetzungen, um einen großen Wein zu keltern – und weil das so ist, machen sie das eben auch auf Clos du Caillou. Und verlangen dafür einen Preis, der dazu einlädt, sich ein paar Kisten auf Vorrat hinzulegen. Geerntet wird selbstverständlich von Hand, eine Nacht findet eine Klärung des Mostes bei 10 °C statt, danach startet die temperaturgesteuerte Vergärung in Edelstahlfässern. Der Biowein duftet zauberhaft nach hellen Blüten, reifer Apfel, Birne, Pfirsich und Holunderblüten sind am Anfang präsent, später kommen süße Orangenschale, etwas Rosenblatt und Litschi dazu. Das ist auf der einen Seite vertraut, aber gleichzeitig herrlich exotisch, ein großes Vergnügen. Am Gaumen dann eine milde, aber durchaus präsente Säure, wieder Birne und Apfel, dazu Zitrusfrische sowie eine wunderbare, tiefe Würze, sogar etwas Walnuss zeigt sich. Das ist federnd und elegant, aber doch mit ordentlich dichter Struktur versehen. Ein Wein, der großen Spaß macht und gern beispielsweise ein Nudelgericht mit Pilzen begleitet.

Ab sofort bis 2030.