Mont-Olivet
Lirac, rouge 2022

Ein charmanter Charakterkopf aus dem Lirac!

Die Appellation Lirac liegt rechts der Rhône, direkt gegenüber von Châteauneuf-du-Pape auf der anderen Flussseite. Mit ihren gerade mal knapp 700 Hektar Rebfläche ist das Lirac zwar relativ klein, kann aber auf eine über 2000 Jahre währende Weinbaugeschichte zurückblicken. Schon im 16. Jahrhundert wurden hier berühmte Weine produziert, die nach Paris, in die Niederlande und bis nach England exportiert wurden.

Familie Sabon besitzt mit ihrem Weingut Clos du Mont-Olivet nicht nur Weinberge im Châteauneuf und Côtes du Rhône, sondern auch rund 14 Hektar im Lirac. Grade der Jahrgang 2022 war aus Sicht des Weinguts einer der besten der letzten zehn Jahre. Der milde Frühling sorgte für einen frühen Knospenaufbruch, der trockene und heiße Sommer in der Kombination mit reichlich Regen im Spätsommer brachte perfekte Traubenqualität und eine lange Reifezeit bis zur Lese am 9. September. Die Trauben für seinen Lirac sammelt Thierry Sabon in nicht weniger als zwölf Parzellen – verteilt über die Gemeinden Saint-Laurent-des-Arbres und Saint-Génies-de-Comolas – ein. Dort stehen sie auf sandigen Böden mit hohem Quarzanteil mit Kieselsteinen. Geerntet wird von Hand und nach der Teilentrappung erfolgt der aufwändige Vinifikationsprozess. Dabei werden Presssaft und Vorlaufsaft getrennt voneinander gelagert und gereift und dann wieder zusammengeführt, wie es zum jeweiligen Jahrgang passt. Ausgebaut wird in einem komplexen Mix unterschiedlicher Fassgrößen.

In dunklem Rubinrot lockt der Wein im Glas und präsentiert dabei eine tiefe, dunkle und vor allem ungewöhnliche spannende Nase. Neben Cassis und Pflaume finden wir da Hagebutte, Sanddorn und frische Rote Grütze. Auf das Obst folgen Gewürze, Pfeffer und feuchtes Holz – ein sehr betörender Duft! Auch am Gaumen ist Sanddorn gleich wieder präsent, und das verleiht dem Wein eine wirklich phänomenal eigenständige Note. Die Fruchtaromen sind ausgeprägt haben aber immer eine frisch-herbe Note, was die 15 Vol.-% Alkohol komplett vergessen und Finesse und Leichtigkeit in den Vordergrund treten lässt. Die Tannine sind charmant und weich, ein Laufsteg für die Aromen des langen Nachhalls: reife Pflaume, dunkler Kakao und Schwarztee. Das ist dicht und komplex, hat aber einen bemerkenswert angenehmen Trinkfluss. Der rote Lirac der Sabons befriedigt nicht nur jede spontane Rotweinlust, er macht auch Appetit und brilliert in Kombination mit gebratenem Lamm und Ratatouille oder einem perfekt gegrillten Porterhouse-Steak mit Kräuterbutter und den obligaten pommes frites, dauphine bis suédoise (Hasselback).

Ab sofort bis 2032+.