St. Theodoric
„La Guigasse“, Châteauneuf-du-Pape, rouge 2020

Nach dem grandiosen 2019er „La Guigasse“ folgt ein vielleicht noch größerer 2020er!

95–97 Punkte (Robert Parker Wine Advocate)

Peter Weygandt, US-Importeur französischer Weine, und sein Freund Baptiste Grangeon, Winzer der Domaine de Cristia, haben das Glück, zwei uralte Parzellen in einer der berühmtesten Ecken von Châteauneuf-du-Pape zu besitzen. Es sind Le Grand Pin und La Guigasse auf der Ebene von Pignan, direkt neben den Weinbergen von Rayas gelegen. La Guigasse ist eine der am höchsten gelegenen Parzellen der gesamten Region. Der Boden ist geprägt von goldgelbem Sand, in dem 50 bis 100 Jahre alte Grenache-Reben wurzeln. Auch wenn das Weingut erst 2009 gegründet wurde, gehört es doch dank der beiden Koryphäen bereits zu den besten der Region und ist vor allem für jene, „die komplexe, elegante und finessenreiche Châteauneuf-du-Pape lieben“, genau das, „worauf sie sich stürzen“ sollten, schreibt Rhône-Koryphäe Jeb Dunnuck. Der Anspruch der beiden ist es, die Finesse und Eleganz eines Grand Cru aus Burgund mit der Kraft und der Wärme eines Châteauneuf-du-Pape zu vereinen. Es gelingt ihnen auch bei diesem 2020er La Guigasse wieder auf bemerkenswerte Art und Weise. Von der kleinen, biologisch zertifizierten und biodynamisch bewirtschafteten Parzelle mit extrem niedrigen Erträgen von unter 20 hl/ha entsteht hier Traumstoff. Die Grenache-Trauben wurden als Ganztrauben spontan vergoren und über zwei Jahre hinweg in alten demi-muids, größeren neutralen Holzfässern, ausgebaut. Der Wein wurde nur minimal geschwefelt.

Was dem Glas entströmt – wir nehmen hier ein Burgunderglas zur Hand –, ist ein Wein, der floral und würzig, pikant und elegant duftet. Der Grenache, der im Glas schon so transparent wie ein Burgunder wirkt, erinnert an Veilchen und Rosenblüten, an Minze und Anissaat, an Süßholz und Garrigue, die sich mit Kirschen und Brombeeren, Himbeeren und ein paar eingelegten Zwetschgen verbinden. Dieser Châteauneuf-du-Pape von St. Theodoric bekommt tatsächlich das Kunststück hin, am Gaumen opulent und voll, aber doch transparent und klar zu wirken mit einer grandiosen Seidigkeit, Konzentration ohne Schwere und einer Lebendigkeit, die ätherisch und zutiefst mineralisch wirkt. Das ist ein großartiger klassischer Châteauneuf-du-Pape mit der Finesse von großen Burgundern, genial und von Joe Czerwinski zu Recht mit 95–97 Punkten für den Robert Parker Wine Advocate bewertet.

Dieser Wein macht jetzt schon sehr viel Freude, sollte aber karaffiert werden. Ideal ist der Genuss sicher zwischen 2025 und 2040.